Lüttich (rad-net) - Alejandro Valverde feiert heute seinen 35. Geburtstag und der Spanier will sich morgen mit dem Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich selbst beschenken. Doch gelingt dem Kapitän des spanischen Movistar-Teams beim abschließenden Ardennen-Klassiker erneut der Sieg?
Zuletzt zeigte der Routinier aufsteigende Form und fuhr beim Amstel Gold Race auf Rang zwei und gewann in überzeugender Manier den Flèche Wallonne. Bereits 2006 und 2008 triumphierte Valverde in Lüttich und hat sich mit dem Sieg am Mittwoch ganz nach oben auf die Favoritenliste für das morgige Rennen geschoben.
Als ernsthaften Konkurrenten muss der Spanier Weltmeister Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) im Auge behalten. Der Pole schlug Valverde bereits beim Amstel Gold Race und wird in Lüttich den ersten Sieg bei diesem Klassiker anpeilen, nachdem er im letzten Jahr mit Platz drei bereits erstmals auf dem Podium stand.
Neben Valverde und Kwiatkowski wird auch Vorjahressieger Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) an den Start gehen, doch dem Australier werden bestenfalls Außenseiter-Chancen eingeräumt. Nachdem sich Gerrans früh in der Saison verletzt hatte, fehlt ihm jetzt die Form um eine ernsthafter Anwärter auf den Sieg zu sein.
Aus deutscher Sicht gibt es wohl keinen Fahrer, der zum erweiterten Favoritenkreis gehört. Simon Geschke und Johannes Fröhlinger werden für das deutsche WorldTour-Team Giant-Alpecin an den Start gehen, ihre Aufgabe wird es aber sein, Tom Dumoulin zu unterstützen.
Paul Martens (LottoNL-Jumbo) wird eventuell im Sprint freie Hand bekommen, je nachdem wie sein Rennen verläuft. Fabian Wegmann und Christian Mager aus dem dänischen Rennstall Cult Energy werden dagegen versuchen in Ausreißer-Gruppen präsent zu sein, ebenso wie der deutsche Zweitdivisionär Bora-Argon 18. Die Raublinger stellen mit vier deutschen Fahrern auch das größte Kontingent mit Fahrern aus der Bundesrepublik. Für MTN-Qhubeka wird mit Andreas Stauff ebenfalls ein Deutscher in die Pedale treten, so dass insgesamt zehn deutsche Fahrer morgen in Lüttich an den Start gehen werden.
Bei diesem Klassiker wird es zudem zum Aufeinandertreffen der beiden Tour-Favoriten Nairo Quintana (Movistar) und Vinzenco Nibali (Astana) kommen. Auf dem 253 Kilometer langen Kurs haben die beiden Rundfahrt-Spezialisten aber allenfalls Außenseiter-Chancen. Die beiden Top-Fahrer werden dieses Rennen erneut nutzen, um sich auf die Frankreich-Rundfahrt vorzubereiten.