Rodez (dpa) - Nach dem Abschluss der Pyrenäen-Etappen ist der Brite Christopher Froome klar auf Kurs Tour-de-France-Sieg. Mehr als Verlegenheitsattacken war von den Rivalen des Briten bislang nicht zu sehen
Was ist von Alberto Contador und Co. noch in den Alpen zu erwarten? Die Deutsche Presse-Agentur macht den Spitzenfahrer-Check:
Christopher Froome (1. Platz): Der Brite zeigt keine Schwächen, egal ob bei 35 Grad oder strömendem Regen. Vielmehr hat Froome seine Rivalen auf der ersten Pyrenäen-Etappe nach La Pierre-Saint-Martin mit seinem Solosieg demoralisiert. Fährt der Sky-Kapitän so weiter, ist der zweite Toursieg nach 2013 Formsache. Nur ein Sturz oder ein Einbruch, von dem nicht auszugehen ist, könnten Froome stoppen.
Tejay van Garderen (2./2:52 Minuten zurück): An den ganz steilen Rampen hat van Garderen Probleme, ansonsten fährt der Amerikaner konstant in der Favoritengruppe mit. Der BMC-Mann darf auf einen Podestplatz hoffen, wenngleich es für ihn in den Alpen schwer wird.
Nairo Quintana (3./3:09): Der Kolumbianer hinterlässt hinter Froome noch den stärksten Eindruck am Berg. In Bedrängnis konnte der Anden-Kletterer den Spitzenreiter aber noch nicht bringen. Die letzte Chance wartet in den Alpen. Fährt Quintana aber so weiter, schafft er es auf das Podium.
Alejandro Valverde (4./3:58): Als Teamkollege von Quintana soll der Routinier den Podiumsanwärter unterstützen. Valverde scheint in guter Form zu sein und soll mit seinen Attacken in erster Linie Froome aus dem Rhythmus bringen. Für das Podium dürfte es nicht reichen.
Geraint Thomas (5./4:03): Der Klassikerspezialist präsentiert sich erstaunlich stark in den Bergen und weicht Froome kaum von der Seite. Eigentlich war Thomas in erster Linie für die schwere erste Woche vorgesehen, doch inzwischen erweist er sich als überraschend starker Helfer seines Chefs im Hochgebirge. Das könnte am Ende im Optimalfall für den Waliser zu einem Platz unter den besten Fünf reichen.
Alberto Contador (6./4:04): Der Giro-Sieger ist nicht in seiner Bestform, das ist dem Spanier anzusehen. Trotzdem lässt Contador nichts unversucht und attackiert - bislang vergeblich - den Mann im Gelben Trikot. In den Alpen sollte es für den Madrilenen noch einige Plätze nach oben gehen, ein dritter Toursieg und das Double sind aber sehr unwahrscheinlich.
Vincenzo Nibali (9./7:47): Sobald das Tempo angezogen wird, muss der Vorjahressieger den Kontakt abreißen lassen. Der Italiener ist in einer bescheidenen Form - kein Vergleich zu 2014. Für Nibali geht es nur noch um Etappensiege.