La Motte-Servolex (rad-net) - Matthias Frank war die letzten drei Jahre GrandTour-Kapitän des Schweizer WorldTour-Teams IAM-Cycling, das nun aus dem Rennbetrieb ausgestiegen ist. Bei seinem neuen Team AG2R-La Mondiale wird der 29-Jährige vor allem Edelhelfer für Frankreichs Tour de France-Hoffnung Romain Bardet.
«Bei IAM konnte ich herausfinden, wozu ich fähig bin. Doch ich fand auch heraus, dass ich unter Druck oft Schwierigkeiten hatte. Für mich war es schon immer schwierig, meine Form vorauszusagen. Einige Fahrer können das richtig gut timen, aber bei mir geht es mehr um das Gefühl – manchmal kommt es und manchmal nicht. Dann ist es natürlich schwierig, ein Leader zu sein, denn an einigen Tagen musst du einfach abliefern», erklärte Frank, der mit seinem achten Gesamtrang bei der Tour de France 2015 Hoffnungen auf mehr schürte.
Ferner stand ein zweiter Gesamtrang bei seinem Heimrennen, der Tour de Suisse zu Buche. Doch 2016 hatte Frank Pech, kämpfte mit Infekten und musste schließlich sowohl die Tour de Suisse als auch die Tour de France krankheitsbedingt abbrechen. Bei der Spanienrundfahrt im August zeigte er sich wieder in Top-Form, mischte fast täglich in den Ausreißergruppen mit und belohnte sich mit seinem Tagessieg bei der 17. Etappe hinauf zum Mas de la Costa. «Die Vuelta hat einfach Spaß gemacht – ich hatte nichts zu verlieren. Tatsächlich hatte ich so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Vielleicht hätte ich noch mehr gewinnen können, aber im Endeffekt habe ich eine Etappe gewonnen und mir das Selbstvertrauen zurückgeholt – und genau das wollte ich.»
Obwohl Frank nun seine persönlichen Ambitionen bei den Grand Tours zurücknimmt, kann er immer noch auf Leaderrollen bei den kleineren Rundfahrten hoffen. Ferner wird er Edel-Domestik für Romain Bardet werden, der nach seinem zweiten Gesamtrang bei der diesjährigen Tour de France naturgemäß den Gesamtsieg anstrebt. «Mit Romain haben wir einen Fahrer, der in der Lage ist, die Tour zu gewinnen. Es ist ein Traum für mich, einmal Teil eines Siegerteams bei der Tour zu sein. Hier bei AG2R-La Mondiale habe ich die Chance, dies einmal zu erleben.»