Zottegem (rad-net) - Philippe Gilbert (Quick-Step-Floors) hat die erste Etappe bei den Drei Tagen von De Panne (UCI 2.HC) gewonnen. Der belgische Meister setzte sich nach 205,5 Kilometern von De Panne nach Zottegem als Solist vor Luke Durbridge (Orica-Scott) und Simone Consonni (UAE-Team-Emirates) durch.
Es war eine dominante Vorstellung des belgischen Meisters, der in den letzten Wochen bereits seine herausragende Form demonstrierte. Nach zwei zweiten Plätzen bei Dwars Door Vlaanderen und E3 Harelbeke (beide UCI WorldTour) konnte der «Ardennen-König» nun seinen ersten Sieg einfahren – und das mit einer Vorstellung, die Erinnerungen an jene Zeit wach werden ließ, als Gilbert bei den hügeligen Eintagesrennen das Maß der Dinge war.
Die erste Selektion erfolgte bei der ersten Überfahrt der berühmten Mauer von Geraardsbergen rund 65 Kilometer vor dem Ziel. Auch der Gesamtsieger von 2015 Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) verlor bereits hier den Anschluss zur Spitze und konnte diesen trotz der Aufopferung seiner Teamkollegen, darunter auch der Kölner Nils Politt, nicht mehr herstellen. An der Spitze führten beinahe ausschließlich Gilbert und Durbridge, die noch jeweils einen Teamkollegen an ihrer Seite hatten.
Umso erstaunlicher war es, dass sich gerade diese beiden bei der zweiten Überfahrt der «Muur» rund 15 Kilometer vor dem Ziel absetzen konnten. Gilbert führte Die Gruppe in den Anstieg und erhöhte nach und nach das Tempo, sodass einer nach dem anderen den Anschluss verlor. Auch Durbridge konnte das Rad des 34-jährigen Belgiers schließlich nicht mehr halten und ging mit einem Rückstand von rund zehn Sekunden auf die finale Flachpassage. Am Ende siegte Gilbert 17 Sekunden vor dem Australier – ein wichtiges Zeitpolster im Hinblick auf die Gesamtwertung, da Durbridge ein hervorragender Zeitfahrer ist.
Für die Medienvertreter war nach dem Zieleinlauf klar, dass sie hier der Top-Favorit auf den Sieg bei der Flandernrundfahrt am Sonntag gesehen haben. Mit einem Schmunzeln entgegnete dieser: «Das ist klar, wenn man in Top-Form ist und das bin ich seit einigen Wochen. Ich habe mich bereits beim Omloop Het Nieuwsblad sehr gut gefühlt, habe dort nur einige Positionsfehler gemacht. Auch bei Paris-Nizza war ich gut in Form und natürlich ist es kein Geheimnis, dass ich die Flandernrundfahrt gewinnen will. Ich freue mich darauf und werde es versuchen.»
Morgen geht es über 192,9 Kilometer von Zottegem nach Koksijde. Da hier weitaus weniger, der kurzen steilen Anstiege zu bewältigen sind, könnte es ein Tag für die Sprinter werden. Die letzten Kilometer weisen jedoch einige Wellen auf, sodass auch die Klassikerspezialisten eine Chance haben könnten.