Hafjell (rad-net) - Der Briten Gee Atherton und Manon Carpenter holte sich bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften in Hafjell in Norwegen die letzten Titel. Im Downhill gewann Atherton vor Landsmann Josh Bryceland und dem Australier Troy Brosnan, während Carpenter ihre Vorgängerin Rachel Atherton hauchdünn auf Silber verwies. Dritte wurde mit Thanee Seagrave eine weitere Britin. Beste Deutsche war Steffi Marth auf Platz 16.
Die deutschen Downhill-Biker waren in Hafjell vom Pech verfolgt. MTB-Koordinator Fabian Waldenmaier meldete vier Verletzungen. Ferdinand Brunhold hatte es schon in der Wochenmitte erwischt. Sein Junioren-Kollege Silas Graf stürzte im Finale und musste genauso in die Klinik gebracht werden wie Elite-Fahrer Christian Textor. Bei beiden besteht Verdacht auf Knochenbruch am Handgelenk. Auch der Deutsche Ex-Meister Benny Strasser aus Neuenbürg stürzte schwer. Ihn erwischte es bereits im Zeit-Training. Die Diagnose: Schultereck-Gelenks-Sprengung. Juniorin Raphaela Richter verzichtete nach einem weiteren Sturz im Training auf einen Start im Finale.
Pech hatte auch Johannes Fischbach. Ihm riss im Training das Schaltwerk, so dass er keine Zeit mehr hatte sich die veränderten Linien anzuschauen. So war er über seinen 24. Platz enttäuscht. «Er hatte sich viel mehr vorgenommen», meinte Fabian Waldenmaier. Fischbach war damit aber immer noch bester Deutscher vor Markus Klausmann (48.) und Joshua Barth, dem man bei seiner ersten Elite-WM als 63. aber eine beachtliche Leistung attestieren darf.
Bei den Damen kam Steffi Marth gut zurecht. «Vielleicht ist bei ihr jetzt der Knoten geplatzt. Sie hat zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass sie mit den Gepflogenheiten im Downhill zurecht kommt», so Waldenmaier über die Umsteigerin vom Four-Cross. Marth wurde 16., zwei Ränge vor Nicole Beege, die damit ihr persönliches Ziel Top 20 auch erreichte.
Im Kampf um das Regenbogen-Jersey kam es bei den Herren zu einem Drama. Josh Bryceland stürzte im Zielsprung so schwer, dass er mit dem Helikopter ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dennoch reichte es für ihn noch zu Silber. Laut einer Meldung der UCI besteht Verdacht auf Bruch des Mittelfußknochens und über weitere Frakturen.
Bei den Damen trennten die Plätze eins und zwei nur 0,088 Sekunden. Für die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Manon Carpenter war es der erste Titel in der Elite.