Erfurt (rad-net) - Der Fortbestand des Erfurter Bahnrad-Sprintteams um René Enders, Richard Aßmus und Maximilian Dörnbach ist gesichert. «Mit dem Kurzzeit-Team wird es weitergehen. Die Finanzierung steht», sagte Uwe Jahn, Präsident des Thüringer Radsport-Verbandes (TRV), gegenüber «rad-net». Die Zusage neuer Sponsoren liege vor, so Jahn, innerhalb der nächsten Wochen sollen die Verträge ratifiziert werden.
Damit wird das Thüringer Trio seinen Weg zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro auf dem bisher beschrittenen Weg fortsetzen können. «Rio ist nach wie vor das Ziel, darauf ist das neue Team ausgelegt», hatte René Enders Ende vergangener Woche dem Sport-Informations-Dienst gesagt. Wenn alle Verträge mit den neuen Geldgebern unterschrieben sind, wollen die Thüringer weitere Details bekannt gegeben. «Der neue Name des Teams wird ein für Thüringen sehr authentischer sein», kündigt Jahn an.
Im August hatte die Teamspirit GmbH um Geschäftsführer Jörg Werner ihren Rückzug angekündigt. Das «Project Teamspirit» war im Frühjahr 2013 als Nachfolge-Mannschaft des «Sprintteam Stadtwerke Erfurt» gegründet worden. Neben dem amtierenden Teamsprint-Weltmeister und zweimaligen Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner Enders zählen die Thüringer Richard Aßmus, Deutscher Meister und 2012 Junioren-Europameister im Teamsprint, sowie Maximilian Dörnbach, diesjähriger Junioren-Weltmeister im 1000-Meter-Zeitfahren und WM-Bronze-Gewinner der deutschen U19-Teamsprinter.
Während die Kurzzeit-Sportler damit eine Perspektive haben, ist die Zukunft des Contintental-Teams «Thüringer Energie Team» sowie der Internationalen Thüringen-Rundfahrt für U23-Fahrer weiter offen. «Wir wissen noch nicht, ob es mit dem Nachwuchsteam weitergehen wird. Die Finanzierung ist noch ungeklärt», sagt Jahn. Das gelte auch für die Rundfahrt. «Wir kämpfen darum, auch wenn die Zeit schon fortgeschritten ist», betont der Thüringer Landesverbandschef.
«Es geht aber nicht nur um die Finanzierung, wir müssten auch ein komplett neues Team formieren», erklärt Jahn. Zwei, drei Fahrer hätten bereits bei anderen Teams unterschrieben, andere würden aufhören, weiß der TRV-Präsident. So wird etwa Nationalfahrer und Zeitfahrspezialist Jasha Sütterlin in der kommenden Saison für das spanische Movistar Team in die Pedale treten.
Basis einer neuen Thüringer Mannschaft für den Bereich Straße und Bahn-Ausdauer wären die vier Thüringer Kader aus dem U19-Bereich, darüber hinaus müssten laut Jahn mindestens vier neue Fahrer gefunden werden. Die Verantwortlichen stehen vor einer großen organisatorischen Herausforderung, um die Thüringer Talentschmiede weiterzuführen.
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