Lausanne (rad-net) – Der Europäische Radsportverband UEC hat in deutlichen Worten die Kooperation «Velon» der World-Teams kritisiert und angekündigt zu diesem Thema die UCI (Union Cycliste Internationale) anzurufen. Die Kritik, die der leitende Ausschuss des UEC äußerte, dreht sich insbesondere um die Inhalte der Verträge zwischen den Radsportlern und ihren Teams. In diesem Dokument «Velon Addendum» treten danach die Profis unter anderem Bildrechte, Recht auf geistiges Eigentum und Rechte auf personenbezogene Daten an ihre Teams ab. Man stelle sich ernsthaft Fragen «über die Legalität und Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme, die von einem nicht offiziell von den internationalen Radsportinstanzen anerkannten Verbund durchgeführt wird», so der UEC-Ausschuss.
Auch der Zusammenschluss der Radprofis CPA (Cyclistes Professionnels Associés) hatte bereits die Legalität des Dokuemnts angezweifelt und seinen Mitgliedern dringend von einer Unterzeichung abgeraten. Diese Verträge setzten sich über Vorschriften und Kollektiverhandlungen hinweig und dienten um Nachteil der Interessen und individuellen Rechte der Radsportler alleinig den Arbeitgebern und Mitgliedern von «Velon».
Der im November des vergangenen Jahres erstmals vorgestellten Vereinigung, die das noch informelle «Avignon-Projekt» fortsetzt, gehören seit der Gründung die elf Teams Belkin (NED), BMC (USA), Garmin Sharp (USA), Lampre-Merida (ITA), Lotto Belisol (BEL), Omega Pharma-Quick Step (BEL), Orica GreenEdge (AUS), Team Giant-Shimano (NED), Team Sky (GBR), Tinkoff-Saxo (DEN) und Trek Factory Racing (USA). Erklärte Ziele von «Velon» sind unter anderem die Erschließung neuer Einnahmequellen und die Sicherung einer besseren wirtschaftlichen Zukunft des Sports durch eine verstärkte Zusammenarbeit. In diesem Jahr hatte «Velon» bereits mit der Agentur RCS einen Vertrag über die Nutzung der «Bordkameras» an den Rennrädern der Radprofis abgeschlossen.
Vorsitzender von Velon ist der Brite Graham Bartlett, der zuvor für die UEFA sowie wichtige Sportmarken tätig war.
Der UEC will nun die UCI offiziell anrufen, um die Praktiken von «Velon», die seiner Ansicht nach ohne Absprache mit dem Weltradsportverband oder der Internationalen Vereinigung der Profiradmannschaften (AIGCP, Association Internationale des Groupes Cyclistes Professionnels) durchgeführt werden, zu unterbinden.
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