Aigle (rad-net) - Das unglaubliche Potenzial des immer mehr zunehmenden Radfahrens wurde zum ersten Mal in einer wissenschaftlichen Studie, durchgeführt von der University of California, Davis (UCD) und dem Institut für Verkehrs- und Entwicklungspolitik (ITDP), festgehalten. Mit dem Fahrrad oder dem E-Bike unterwegs zu sein, kann den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen des Stadtverkehrs bis 2050 um bis zu zehn Prozent im Vergleich zu aktuellen Einschätzung verringern. Die Gesellschaft würde dabei auch Billionen von Dollar einsparen.
Der Bericht wurde vom Weltradsportverband UCI, der Europäischen Radfahrer Federation (ECF) und der Bicycle Product Suppliers Assiciation (BPSA) in Auftrag gegeben.
«Dies ist der erste Bericht, der die potenziellen CO2-und Kosteneinsparungen mit einem weltweiten Wandel hin zur stärkeren Nutzung des Fahrrades in städtischen Gebieten aufzeigt», sagt Lew Fulton, Co-Autor des Berichts und Co-Direktor des STEPS-Programm innerhalb des Instituts of Transportation Studies an der UCD. «Die geschätzten Auswirkungen haben mich überrascht, weil sie so groß sind. Die eingesparten Kosten im unteren Energieverbrauch durch weniger Autofahrten, für neue Straßen und Parkplätze bis 2050 sind erheblich.»
Laut der Studie, kann die richtige Mischung aus Investitionen und öffentlicher Politik dazu führen, dass Fahrräder und E-Bikes 2050 im Schnitt bis zu 14 Prozent der in der Stadt zurückgelegten Kilometern ausmachen können - bis hin zu 25 Prozent in den Niederlanden und in China und rund sieben Prozent in den USA und Kanada. Das Potenzial ist enorm, wenn man bedenkt, dass in der Regel mehr als die Hälfte aller städtischen Fahrten weniger als zehn Kilometer umfassen, wo durchaus die Möglichkeit besteht, diese auch per Rad zu schaffen.
Einsparungen von rund 25 Billionen Dollar wären möglich, da so kein Bedarf für neue Autobahnen, Parkplätze und die Aufrechterhaltung der bestehenden Infrastruktur besteht, um das prognostizierte Wachstum im Straßenverkehr zu bewältigen.
«Dies ist eine ausgezeichnete Studie; würdig um weltweit für mehr Radfahren in allen Bereichen der Politik zu werben, vom lokalen bis zum internationalen Level. Wir müssen das Potenzial freisetzen», sagt Dr. Bernhard Ensink, Generalsekretär der ECF.
Und UCI-Präsident Brian Cookson ergänzt: «Das Fahrrad ist ein entscheidendes Fortbewegungsmittel für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Dieser Bericht zeigt, dass, wenn mehr Regierungen den guten Beispielen der Niederlande oder Dänemark folgen und ihre Städte besser zum Radfahren machen, wir große Vorteile wegen den niedrigeren Kohlenstoffemissionen, enorm reduzierte Kosten in der Verkehrsinfrastruktur und potenziell sicherere und gesündere Orte hätten.»
«Die Studie zeigt die tiefgreifenden Auswirkungen, die das Radfahren auf Entwicklungsländer wie Indien und China hat, wo ein Großteil der Infrastruktur noch gebaut werden muss. Städte fahrradfreundlich zu gestalten wird nicht nur für sauberere Luft und sicherere Straßen sorgen - Menschen und Regierungen können eine erhebliche Menge Geld einsparen, die für andere Dinge ausgegeben werden kann. Das ist tolle urbane Politik», so Jacob Mason, Co-Autor der Studie.