Alkmaar (rad-net) – Bei den Steher-Europameisterschaften im niederländischen Alkmaar sind die deutschen Fahrer leer ausgegangen. Beim Sieg des Schweizers Giuseppe Atzeni, der mit dem deutschen Schrittmacher André Dippel fuhr, kam der Deutsche Meister Marcel Möbus mit Schrittmacher Helmut Baur als bester Deutscher Fahrer auf Platz vier. Der zweifache Europameister Timo Scholz mit Schrittmacher Karsten Podlesch wurde Siebter. Mario Vonhof, der zunächst als einziger Deutscher über die Vorläufe direkt das Finale erreichte, erwischte einen ganz schlechten Tag und wurde Achter.
Direkt nach dem Start setzte sich Bob Stöpler an die Spitze. Der Niederländer fuhr von Anfang an ein extrem hohes Tempo und konnte zunächst alle Angriffe abwehren. Erst circa 20 Minuten vor dem Ende des einstündigen Finales musste er dem hohen Tempo Tribut zollen und den alten und neuen Europameister Giuseppe Atzeni sowie seinen Landsmann Patrick Kos, der Platz zwei belegte, vorbeiziehen lassen. Stöpler konnte die Angriffe des Cottbussers Möbus jedoch noch abwehren und sich noch Platz drei vor dem Deutschen Meister sichern. Platz fünf ging an den Schweizer Peter Jörg, Sechster wurde der Tscheche Jan Simek mit dem deutschen Schrittmacher Peter Bäuerlein. Das kleine Finale um Platz neun gewann Matthé Pronk. Der Niederländer verwies nach 40 Kilometern die Schweizer Reto Frey und Mario Birrer auf die nächsten Plätze.
«Mit dem Ergebnis bin ich alles andere als zufrieden. Unsere Rennfahrer haben viel trainiert. Was sie falsch gemacht haben, müssen wir nun analysieren. Wenn man sieht wie die anderen um die Bahn gefahren sind, muss man sagen, dass ihnen leider die Tempohärte fehlte. Positiv überrascht bin ich von Marcel Möbus, der für seine Verhältnisse ein tolles Rennen gefahren ist», so der enttäuschte Delegationsleiter Wolfgang Schoppe. «Da wir in Deutschland zu wenig lange Steherrennen haben, bin ich mir mit Bundestrainer Rainer Podlesch einig, dass die neue Steherrennserie im kommenden Jahr, die auch gleichzeitig Qualifikation zur Europameisterschaft sein wird, ein richtiger Schritt ist, um international wieder ganz vorne mitfahren zu können».