Peking (rad-net) - Mountainbikerin Sabine Spitz hat das Testrennen auf dem Olympiakurs von Peking erfolgreich abgechlossen. Hinter der Lokalmatadorin und Weltcup-Siegerin von Maribor, Ying Liu, fuhr Spitz auf Platz zwei. Das Rennen der Herren, das ohne deutsche Beteiligung stattfand, siegte der Schweizer Christoph Sauser.
Ying Liu kam bereits aus der ersten Runde mit einem Vorsprung von 15 Sekunden zurück und fuhr bis ins Ziel an der Spitze ihre eigenes Rennen. Dahinter setzte sich Sabine Spitz mit deren Landsfrau Jingjing Wang, der Kanadierin Catharine Pendrel und später auch mit der Norwegerin Lene Byberg auseinander. „Der Kurs ist extrem kräftezehrend, man muss das richtige Maß finden und darf nicht überziehen“, zog Sabine Spitz ihr Fazit. Technisch seien die 4,6 Kilometer zwar nicht besonders anspruchsvoll, doch letztlich war das auch das Terrain bei der Weltmeisterschaft in Fort William nicht. „Sicher ist der Kurs etwas außergewöhnlich aber er ist nicht nur für die Chinesinnen gemacht. Für mich hat sich der Trip auf jeden Fall gelohnt“, sagte Spitz nach sieben Runden. Im Rennen der Herren siegte der Schweizer Christoph Sauser vor dem Niederländer Bart Brentjens und dem Spanier Carlos Coloma.
Im Vorfeld des Einladungsrennens am Laoshan Mountain am westlichen Stadtrand von Peking hatten die chinesischen Gastgeber für einige Irritationien gesorgt. Erst wollten die Chinesen offenbar nur ein Männer-Rennen durchführen. Das regte den Verdacht, die Gastgeber wollten verhindern, dass die Konkurrentinnen ihrer eigenen, weiblichen, Medaillenkandidatinnen Erfahrungen auf dem Kurs sammeln. Nach Intervention des Radsport-Weltverbands (UCI), auch durch UCI-Präsident Pat McQuaid, kam es zu einem Kompromiss. Die Chinesen machten ein Einladungsrennen aus dem Event, versehen mit dem Hinweis, dass es sich um einen Test für die Organisation und nicht für die Sportler handle. Und da wolle man nur 50 Männer und 30 Frauen zulassen, weil das ja auch die Zahl der Starter beim Olympischen Rennen sein wird. „Dagegen konnten wir nicht mehr argumentieren“, sagte Pat McQuaid. Eingeladen wurde letztlich über die Nationenweltrangliste von Ende 2006. Damit waren die deutschen Fahrer beim Test-Event zwar bei den Damen, nicht aber mit den Herren vertreten. So war der WM-Fünfte Manuel Fumic zwar in Peking mit dabei, fuhr einige Runden auf dem Kurs, durfte aber am Rennen nicht teilnehmen. „Es war trotzdem interessant. Ich weiß jetzt, dass mir die Strecke liegt und dass man hier nicht überziehen darf. Ausruhen kann man sich hier nicht“, sagte Fumic, der dabei auf die klimatischen Bedingungen anspielte. Zahlreiche Weltklassefahrer, darunter auch der französische Weltmeister Julien Absalon stiegen beim Testrennen vorzeitig aus. Erhard Goller