Rom (dpa) - Die italienische Radprofi-Vereinigung (ACCPI) hat gegen nächtliche Dopingkontrollen protestiert. «Da fehlt der Respekt», sagte ACCPI-Präsident Amedeo Colombo der «La Gazzetta dello Sport». Auslöser für die Beschwerde der Vereinigung war eine unangemeldete Dopingkontrolle des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) Italiens beim Lampre-Rennstall von Giro d'Italia-Sieger Damiano Cunego in der Nacht zum 29. Januar .Nach Angaben von Lampre hatten die Dopingfahnder Cunego und weitere sechs Profis im Trainingslager in San Vincenzo um 23.15 Uhr aus den Betten geholt und bis morgens um 3.40 Uhr kombinierte Blut- und Urin-Tests durchgeführt. Diese Darstellung wurde vom Hotelier bestätigt. Das CONI behauptet dagegen, dass die Kontrolleure bereits um 22 Uhr eingetroffen seien. Die Radprofis seien jedoch auswärts essen gewesen und erst nach 23 Uhr ins Hotel zurückgekehrt. Die Dopingkontrollen hätten dann sofort begonnen.
«Die Kontrollen sind in Ordnung, aber sie hatten doch den ganzen Tag Zeit dafür», klagte Cunego. Nach Angaben des Präsidenten der italienischen Radsport-Ärzte, Massimo Besnati, versprechen die nächtlichen Kontrollen keine zuverlässigeren Dopingbefunde. «So eine Kontrolle um ein Uhr in der Nacht ist lächerlich. Morgens um sieben Uhr wären dieselben Ergebnisse herausgekommen», meinte Besnati.