Madrid (rad-net) - Teil zwei der Olympianorm und ein Platz auf dem Podium sind die Ziele der deutschen Top-Mountainbiker für den Weltcup im Cross-Country am Sonntag in Madrid. Ursprünglich wollte Kurschat vor Madrid schon seine Olympianorm perfekt haben und mit vollem Risiko in das Rennen im Stadtpark Casa de Campo gehen. Nachdem ihm ein Magen-Darm-Infekt zuletzt seinen Plan der Olympiaqualifikation durchkreuzt hat, konzentriert sich Kurschat für Sonntag ab 14 Uhr nun voll auf die für Peking notwendige zweite Platzierung unter den Top-15 des Weltcups.
„Wenn ich voll fit bin, werde ich angreifen“, plant er trotzdem eine offensive Strategie. Vielleicht hilft dabei die Erinnerung an das Jahr 1999, als er dort mit Platz sechs seine bis heute beste Weltcup-Platzierung erreichte.
Unbeeindruckt vom laufenden Verfahren auf Grund der Nicht-Einhaltung des Anti-Doping-Reglements will auch Manuel Fumic die Olympia-Norm zumindest sportlich erfüllen. Dem Kirchheimer genügt ein 18. Platz, weil er den mit dem fünften Platz von der Weltmeisterschaft 2007 kombinieren kann. „Ich werde offensiv fahren und die Olympia-Norm perfekt machen“, kündigt er an.
Vom Freiburger Moritz Milatz ist auch aufsteigende Tendenz zu erwarten. Beim Blick auf die Rundenzeiten von Offenburg ist zu erkennen, dass Milatz die letzte Schleife mit der neuntbesten Zeit bewältigte. Das deutet darauf hin, dass seine Verfassung gut ist. Wenn er gesund an den Start gehen kann, ist der Vorstoß unter die besten 20 vielleicht keine Utopie.
Deutschlands derzeitige Top-Bikerin Sabine Spitz muss sich solche Gedanken nicht machen. Sie hat die Norm bereits übererfüllt. Die Vizeweltmeisterin hatte sich zuletzt länger überlegt ob sie die Reise nach Spanien antreten soll, sich dann aber nach Konsultation von Bundestrainer und Arzt dazu entschlossen in Madrid zu fahren, da ihr der Kurs mit kurzen, knackige Anstiegen und längeren Flachpassagen mag. Völlig gesund könnte sie durchaus im Kampf um einen Podestplatz eingreifen.
Während Nina Wrobel auf den dritten Weltcup verzichtet, unternimmt Adelheid Morath einen erneuten Anlauf zu einem Ergebnis, mit dem sie zufrieden sein kann. In Madrid dürfte sie aber einen schweren Stand haben - der Kurs liegt der Freiburgerin nicht. Besser sollte dafür Ivonne Kraft mit der Runde zurechtkommen. Auch sie muss für ein Top-Ergebnis aber zunächst wieder gesund sein.
Hanka Kupfernagel muss dagegen auch den Weltcup in Madrid absagen. Nach einem erneuten Rückfall muss die Zeitfahr-Weltmeisterin derzeit Antibiotika nehmen. „Sehr schade, ich hatte ich gefreut auf das Rennen in Madrid“, so Kupfernagel. Vor zwei Jahren war die Cross-Spezialistin dort Zwölfte geworden. Statt Gelände ist damit nun zunächst Straße angesagt. Kupfernagel will die Tour de l’Aude fahren.
Ob die Ausnahme-Radsportlerin danach noch über die Weltcups in Andorra und Fort William einen Anlauf auf die Olympia-Tickets für Peking nimmt, ist noch offen. „Ich habe mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Das gehörte ursprünglich nicht in meinen Plan“, so Kupfernagel. Erhard Goller