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Der Start des stark besetzten Feldes der Männer in Heubach. Foto: Erhard Goller
18.05.2014 17:43
MTB-Bundesliga: Absalon und Langvad gewinnen in Heubach - Milatz und Morath Zweite

Heubach (rad-net) - Die zweifache Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad und Doppel-Olympiasieger Julien Absalon haben sich bei der zweiten Runde der KMC MTB-Bundesliga in Heubach die Siegertrophäen geholt. Vor einer großen Zuschauerkulisse wurden die beiden Freiburger Adelheid Morath und Moritz Milatz jeweils Zweiter. Das U23-Rennen gewann der Brite Grant Ferguson.

Julien Absalon war an diesem zweiten Tag des «14. BiketheRock powered by KMC» der beherrschende Athlet. Zwei Runden lang beschäftigte er sich mit Fabian Giger, der in der Abfahrt jeweils etwas Zeit verlor. Auf den ersten beiden 4,3-Kilometer langen Runden wartete er im Anstieg auf den Schweizer, doch in Runde drei machte der Franzose Druck und baute seinen Vorsprung ganz schnell aus.

Danach fuhr er ein Rennen wie aus einem Guss und triumphierte zum zweiten Mal nach 2010 beim BiketheRock. «Dieses Rennen ist immer sehr hart. Wir müssen sieben Mal den langen Berg hoch. Den Downhill finde ich immer wieder schön. Ich mag diesen Event, es ist immer eine tolle Atmosphäre mit vielen Zuschauern. Ich denke, das war eine gute Vorbereitung auf Nove Mesto», kommentierte Absalon.

Hinter ihm entstand ab der sechsten Runde plötzlich ein Vierkampf um Rang zwei. Dabei war es Absalons BMC-Teamkollege Moritz Milatz, der sich von hinten in die Auseinandersetzung einmischte. Zu Beginn der siebten Runde verloren Stephane Tempier (Fra, BH Sr Suntour-KMC), der lange Dritter war, und José Antonio Hermida (Multivan-Merida) den Kontakt zu Giger und Milatz. Giger griff an, doch der Deutsche Meister aus Freiburg konnte folgen. «Ich bin am Hinterrad geblieben und oben habe ich dann drüber gezogen», erklärte Milatz, wie die Entscheidung im Kampf um Rang zwei zustande kam.

«Ich konnte genau das umsetzen, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe nie überzogen, nur oben raus auf dem ekligen Zieher-Passage, habe ich Tempo gemacht», kommentierte Milatz.

Fabian Giger konstatierte: „Moritz war ein wenig stärker, aber ich bin sehr zufrieden. Es war eines meiner besten Rennen dieses Jahr. Die Form stimmt.» Und dann blickte er sich um: «Immer wieder ein cooles Event hier. Ich mag das.»

Markus Schulte-Lünzum (Haltern) und Markus Bauer (Kirchzarten) sprinteten um Rang zwölf und gleichzeitig um die Position des zweitbesten Deutschen. Bauer lag vorne, hatte auf der Zielgerade jedoch einen Kettenklemmer und verlor das Duell.

Annika Langvad lieferte sich einen Dreikampf mit Adelheid Morath aus Freiburg, die letztendlich Zweite wurde, und mit der Weltcup-Führenden Jolanda Neff aus der Schweiz, die als Dritte ins Ziel kam.

Das Bild, das sich bei der Zieldurchfahrt bot, verlor im Anstieg bis zum höchsten Punkt jeweils an Konsistenz. Jolanda Neff (Liv Pro XC) kam mit rund zehn Sekunden Vorsprung den Downhill herunter, Annika Langvad war Zweite und Adelheid Morath noch mal 20 bis 30 Sekunden dahinter Dritte. Doch im Anstieg versammelte sich das Trio. «Es war ein toller Fight mit Jolanda und mit Annika», erklärte Morath im Ziel. Ab der vierten von sechs Runden (à 4,3 Kilometer) musste Neff zurücknehmen. «Ich war diese Woche erkältet und musste deshalb dann zurück schrauben. Ich wusste schon, dass ich nicht bei hundert Prozent bin. Aber das Rennen hat Spaß gemacht, die Stimmung war cool», erklärte Neff.

So wurde das Rennen zum Duell zwischen Morath und Langvad. «Adelheid ist immer herangefahren und ich wusste, dass ich oben vor ihr in den Downhill gehen muss. Wir haben darum gesprintet», erzählte Langvad. Die Dänin gewann und holte in der Abfahrt dann den entscheidenden Vorsprung heraus. 20 Sekunden lagen zwischen Rang eins und zwei, während Jolanda Neff am Ende 1:25 Minuten Differenz aufwies.

«Ich fühle mich derzeit ziemlich gut und habe gehofft, dass ich hier gewinnen kann. Mein Ziel war es, konzentriert zu fahren und das ist mir gelungen. Ich bin super zufrieden», so Langvad, die vor vier Jahren schon einmal das BiketheRock gewonnen hat.

Adelheid Morath konnte mit Selbstvertrauen von dannen ziehen, hatte sie doch Leute wie Vize-Weltmeisterin Maja Wloszczowska (Liv Pro XC, 5.) aus Polen oder Olympiasiegerin Julie Bresset (7.) hinter sich gelassen. «Ich hatte etwas Probleme in den Leistungsspitzen, aber meinen Rhythmus konnte ich gut fahren. Es war ein tolles Rennen und hat mega Spaß gemacht mit den beiden zu fighten», erklärte Morath.

Grant Ferguson (Betch.nl-Superior Brentjens) heißt der Sieger des KMC U23-Bundesliga-Rennens. Der Brite distanzierte Saalhausen-Sieger Bart de Vocht (Goeman Scott) um 1:01 Minuten und den US-Amerikaner Keegan Swenson (Cannondale Factory Racing) um 1:55 Minuten. Bester Deutscher wurde der Albstädter Aaron Beck (Gonso-Simplon) als Achter (+5:03).

In Abwesenheit von U23-Vize-Weltmeister Julian Schelb und des Deutschen Meisters Christian Pfäffle konnten die deutschen U23-Fahrer im Kampf um das Podium nicht mitmischen. Lokalmatador Sven Strähle (MHW-Cube) war auf dem Weg zu einem starken Resultat, doch der Böblinger hatte gleich zwei Hinterrad-Defekte und einen Kettenriss zu beheben. So wurde nichts aus einem möglichen fünften Rang. So war Aaron Beck der beste Deutsche. Er kam als Elfter aus der ersten von sechs Runden und holte sich dann noch drei Positionen. «Ich habe mich für heute mal anders vorbereitet und es hat sich ganz anders angefühlt. Hinten raus ging es immer besser», freute sich Beck über seinen persönlichen Erfolg.

Im Kampf um den Sieg beim Klassiker, übernahm Grant Ferguson in der zweiten Runde von Bart de Vocht die Führung. Bis zur fünften Runde blieb der Belgische Meister jedoch auf Tuchfühlung. «In der fünften Runde habe ich Druck gemacht und bin weg gekommen. Es ist ein super Gefühl mit einem Sieg zum nächsten Weltcup zu fahren», erklärte Ferguson.

Bart de Vocht war nicht unzufrieden mit Rang zwei. «Ich bin sehr glücklich bei dem starken Feld hier», sagte de Vocht. Keegan Swenson fuhr sich von Rang sechs noch auf den dritten Platz und verbuchte sein bestes Bundesliga-Resultat.

Der Belgier Nick Vanpol setzte sich bei den Junioren durch. Er schloss in der zweiten Runde zu seinem Landsmann Kenneth Coomans auf und als er bemerkte, dass die Verfolger aus Deutschland näher kamen, gab er im steilsten Teil des Anstiegs Gas. «Der lange Anstieg kommt mir entgegen. Aber ich habe versucht meinen eigenen Rhythmus zu fahren. Meine Beine waren besser, als ich vorher dachte», kommentierte Vanpol, der 27 Sekunden vor Coomans das Ziel erreichte.

Saalhausen-Sieger Lukas Wälde aus Hausach (Link-Quadrat) wurde mit 35 Sekunden Differenz Dritter, nachdem er vor dem letzten Downhill am Oberlengenhardter Simon Schneller (Bike Junior Team) vorbei gegangen war und im Sprint die Position verteidigte. «Bei mir ging es heute nicht so gut. Deshalb versuchte ich immer an Simons Hinterrad zu bleiben», erklärte Wälde, der seine Führung in der Gesamtwertung ausbaute. Schneller war mit seinem Rennen zufrieden, bedauerte aber, dass er im Sprint nicht mehr an Wälde vorbei kam. «Der Zielsprint hier ist etwas kompliziert, aber der Berg kommt mir entgegen. In den ersten Runden hatte ich aber mit der Abfahrt etwas Probleme, gegen Ende ging es besser», erklärte Schneller.

Weltmeisterin Alessandra Keller aus der Schweiz dominierte die Konkurrenz der Juniorinnen. Keller setzte sich bereits in der ersten von vier Runden ab und gewann klar vor der Südtirolerin Greta Weithaler von Ghost und vor der US-Nationalfahrerin Haley Batten. «Ich habe mich gut gefühlt bergauf, bin einfach meinen Rhythmus gefahren», erklärte Keller. Beste Deutsche wurde Clarissa Mai aus Hausach, die ihren zwischenzeitlichen dritten Rang in der ersten Runde durch einen Sturz verlor. Sie fuhr dann aber wieder von Platz sechs auf vier nach vorne. «Am Berg lief es ganz gut», meinte Mai.

Weitere Infos und Ergebnisse auf der Homepage der MTB-Bundesliga ...


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