Voroklini (rad-net) - Die Freiburgerin Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) musste am letzten Tag des Afxentia Etappenrennens das Gelbe Trikot noch an Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) abgeben. Sabine Spitz und Elisabeth Brandau landeten im abschließenden Cross-Country-Rennen auf den Etappen-Plätzen zwei und drei. Bei den Herren war Markus Bauer als 16. der beste Deutsche.
Es hat doch nicht geklappt mit einen Sieg zum Einstand in die Saison, doch warum Adelheid Morath am vierten Tag des Afxentia Etappenrennens das Gelbe Trikot noch hergeben musste, hatte einen guten Grund. Sie hatte einen Vorsprung von 2:55 Minuten auf Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) mit in die letzte Etappe, ein Cross-Country-Rennen genommen. Doch Morath litt an den Folgen eines Sturzes auf der zweiten Etappe. Nach einer Runde, hatte sie bereits eine Minute Rückstand auf die beiden führenden Damen. Elisabeth Brandau war auf der Jagd nach ihrem dritten Etappensieg und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa startete den Versuch den Rückstand auf Morath noch aufzuholen.
Sie vergrößerte den Vorsprung auf Morath Runde um Runde und nachdem sie in die fünfte und letzte Runde hineinfuhr, übernahm sie von Morath virtuell die Gesamtführung. Das Gelbe Trikot war um den zehnten Platz unterwegs, konnte sich im letzten Drittel des Rennens noch auf Platz sieben verbessern, verlor am Ende aber 3:34 Minuten auf Dahle-Flesjaa (1:37:05), 38 Sekunden zu viel.
Morath verliert Gelb, wirkt aber nicht unglücklich
Adelheid Morath wurde Gesamtzweite, zeigte sich aber nicht unglücklich. «Ich hatte schon gestern meine Probleme mit der Hüfte. In der Asphalt-Passage habe ich keinen Druck aufs Pedal geschafft und es ist mir auch nie gelungen mal in einen Windschatten kommen. Ich musste schwer kämpfen, aber ich bin mega happy über mein Ergebnis. Vor dem Start des Afxentia hätte ich damit nie gerechnet», erklärte Morath. «Natürlich ist es schade, wenn man das Gelbe Trikot mit fast drei Minuten Vorsprung noch verliert und du dich eigentlich gut fühlst. Aber egal, ich habe das Beste draus gemacht», fügte sie hinzu.
In der finale Etappe konnten ihre beiden Landsfrauen Sabine Spitz und Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) den zweiten und dritten Platz auf dem Podest unter sich ausmachen. Elisabeth Brandau verlor den Kontakt zu Dahle-Flesjaa im Downhill. «Das ist nach wie vor meine Schwäche», bekannte Brandau. «Durch die Geburt meines Sohnes hatte ich eine Pause und seither bin ich nicht in der Lage mit den anderen Damen zu konkurrieren. Ich kann einfach die Bremse nicht aufmachen», so Brandau.
Spitz scheint auf das Cape Epic gut vorbereitet
Brandau wurde von Sabine Spitz in der vorletzten Runde eingeholt und im Downhill von der 2008-Olympiasiegerin abgehängt. «Ich habe damit gerechnet, dass Gunn-Rita heute um den Sieg kämpft. Aber als die beiden vorne weg fuhren, war ich nicht in der Position ihnen zu folgen. Ich bin dann eine Weile mit Linda Indergand und mit Eva Lechner gefahren, konnte mich von denen aber lösen und auch Lisa noch einholen», sagte Spitz. «Ich sehe die vier Tage sehr positiv. Das Gefühl war ziemlich gut und ich bin optimistisch für das Cape Epic», meinte die 44-Jährige.
Brandau verpasste Rang zwei um neun Sekunden, aber schob sich in der Gesamtwertung nach dem Defekt vom Vortag noch von Rang elf auf sechs nach vorne. «Mental war das schwierig zu erkennen, dass mir Gunn-Rita in den Downhills so viel Zeit abnimmt. Deshalb bin ich in der Mitte des Rennens in ein Loch gefallen, aber am Ende habe ich mich noch mal gefangen», meinte Brandau.
Zwischenzeitlich war sogar Githa Michiels (Versluys) zu ihr aufgefahren.
Herren: Milatz fühlt sich kaputt
Bei den Herren konnte der Schweizer Fabian Giger (Focus XC) mit einem vierten Platz den Gesamtsieg perfekt machen. Der Italiener Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) holte sich den Etappensieg vor Maxime Marotte und dem erneut starken Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon). Markus Bauer, Moritz Milatz (beide Kreidler Werksteam) und Markus Schulte-Lünzum landeten auf den Plätzen 16 bis 18.
Markus Bauer lag in den ersten beiden Runden auf Rang 15, musste dann aber ein wenig dosieren. So fuhr von hinten Moritz Milatz heran. «Wir haben dann zusammengearbeitet, es ging ja um die Zeit in der Gesamtwertung. Insgesamt kann ich hier zufrieden sein, ich denke, man sieht, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe», kommentierte Bauer seinen 16. Platz, 4:57 hinter Marco Fontana (1:28:24), der am Ende Gesamtrang 19 reichte.
Moritz Milatz kam zehn Sekunden später ins Ziel und schüttelte den Kopf. «Ich war heute einfach nur noch kaputt. Ich konnte nur ein Tempo fahren, mit Rennen fahren hatte das wenig zu tun. Es hat wenigstens ein paar Punkte gegeben. Alles in allem hat es Spaß gemacht», meinte Milatz, der als bester Deutscher am Ende auf Platz 18 geführt wurde.
Markus Schulte-Lünzum verzeichnete einen Lichtblick. Er kämpfte sich von jenseits Platz 40 noch unter die besten 20. «Ich habe an den letzten beiden Tage den Fehler gemacht, dass ich viel gewollt habe. Heute bin ich konsequent meinen Rhythmus gefahren und das hat sich ausgezahlt», erklärte Schulte-Lünzum, der am Ende Gesamt-26. wurde, einen Platz hinter dem in den USA lebenden Benjamin Sonntag (Clifbar).