Minsk (dpa) - Der Olympia-Zweite Maximilian Levy hat im Zuge der Sporthilfe-Studie zu Fehlverhalten im deutschen Sport das Fördersystem kritisiert.
«Die Ergebnisse finde ich sehr überraschend. Fakt ist: Der deutsche Sport muss mehr und besser gefördert werden, gerade wenn man mehr Medaillen gewinnen will. Das steht für mich außer Frage», sagte Sprinter Levy der Nachrichtenagentur dpa am Rande der Bahnrad-Weltmeisterschaften in Minsk. Er habe aus Zeitgründen an der Umfrage nicht teilgenommen, ergänzte Levy.
Die Deutsche Sporthilfe hatte nach der anonymen Befragung von 1154 Spitzenathleten eine Studie veröffentlicht, bei der zahlreiche Sportler psychische Erkrankungen wie Depressionen, Burn-out oder Essstörungen angaben. 8,7 Prozent der Befragten gaben zu, schon einmal an Absprachen über den Spiel- und Wettkampfausgang beteiligt gewesen zu sein.
«Von Ergebnisabsprachen oder Doping habe ich unter uns Sportlern noch nie gehört», sagte Levy. In der Studie nannten auch 57,7 Prozent der Athleten Existenzsorgen als einen Grund für Fehlverhalten. Bahnrad-Bundestrainer Detlef Uibel meinte: «Existenzangst muss im Spitzensport niemand haben. Viele Athleten werden über die Sporthilfe hinaus beispielsweise auch durch Land und Kommunen gefördert.»