Berlin (dpa) - Der ehemalige Tour-de-France-Sieger Greg LeMond fordert eine Haftstrafe für Dopingsünder Lance Armstrong.
Das Schlimme sei nicht nur das Doping, sagte der 52 Jahre alte Amerikaner der «Sport Bild», sondern «was er mit den Leuten gemacht hat, die gegen ihn etwas sagten. Das Verhalten ist kriminell. Dafür sollte er ins Gefängnis wandern».
Er selbst habe sechs Jahre lang mit der Androhung einer Klage über 15 Millionen US-Dollar gelebt, falls er sich öffentlich über Armstrong äußere, sagte LeMond, der 1986, 1989 und 1990 die Frankreich-Rundfahrt gewann. «Es war bizarr, dass ein Mensch mehr Macht als der ganze Sport zusammen hatte», sagte LeMond.
Armstrongs öffentliches Doping-Geständnis in der Talkshow von Oprah Winfrey im Januar vergangenen Jahres ist für LeMond kein Anlass, den Texaner zu rehabilitieren. «Er darf keinen seiner Tour-Siege zurückbekommen. Auf keinen Fall», sagte LeMond. «Wenn er alles offenlegen und echte Reue zeigen würde, sehe ich eine Chance. Echte Reue!»
Armstrong waren im Oktober 2012 vom Radsport-Weltverband UCI alle sieben Tour-Titel aberkannt worden, nachdem ihm die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA systematisches Doping nachgewiesen hatte. Am Dienstag wurde auch Armstrongs langjähriger Mentor Johan Bruyneel vom amerikanischen Schiedsgericht AAA für zehn Jahre gesperrt.