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Die German Frauleins (von links): Bankbetriebswirtin Kati Schlieter, OP-/Anästhesieabteilungs-Leiterin Anika Schmidt, Bauingenieurin Genia Schäferhoff und Bankfachwirtin Kerstin Feist. Foto: Sven Krieger
24.03.2014 14:24
«German Frauleins» gehen auf Rekordjagd beim Race Across America

Hamburg (rad-net) - Vier norddeutsche Sportlerinnen, das Team German Frauleins, startet beim härtesten Langstrecken-Radrennen der Welt. Als erstes Damenteam aus Deutschland wollen sie beim Race Across America (RAAM) in die Geschichtsbücher eingehen. Der Startschuss zur mehr als 4800 Kilometer langen Rekordjagd durch die USA fällt am 14. Juni 2014.

Vier Frauen, ein Ziel: mit dem Rennrad so schnell wie möglich einmal quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Mammutstrecke von Oceanside am Pazifik nach Annapolis am Atlantik gilt als das längste und härteste Radrennen der Welt.

Noch nie ist beim RAAM ein Staffelquartett aus Deutschland ins Ziel gekommen, das ausschließlich aus Frauen besteht. Das wollen die vier begeisterten Sportlerinnen aus dem Großraum Hamburg mit ihrer erfolgreichen Tour von Kalifornien bis Maryland ändern. «Die Strecke wird uns alles abverlangen. Aber diesen Rekord wollen wir holen», sagt Kati Schlieter. 2011 hat die 42-jährige vom SC Hammaburg das RAAM bereits einmal bestritten - allerdings in einer gemischten Mannschaft: eine Frau, drei Männer. Trotz der Strapazen war sich Schlieter schon kurz nach Zieleinlauf sicher: «Das mache ich noch einmal.»

Als sie zurück in der Heimat ihren Freundinnen von dem Rennen berichtete, reifte nicht nur bei der Bankbetriebswirtin der Wunsch, beim RAAM 2014 als reine Damenstaffel zu starten. Ihre Berufskollegin Kerstin Feist (40) aus Braunschweig fing ebenfalls sofort Feuer. Als dritte Rennradfahrerin kam Schleits Vereinskollegin Anika Schmidt (32) mit ins Team, die als pflegerische Leiterin einer OP- und Anästhesieabteilung arbeitet. Als Nummer vier folgte Genia Schäferhoff (34), Bauingenieurin und bei der RG Uni Hamburg aktiv. Ein paar Telefonate, ein Treffen, dann stand der Plan. Und der Name: German-Frauleins.

Etwas mehr als ein Jahr vor dem Start liefen die Rennvorbereitungen bereits auf Hochtouren. Das kostenintensive RAAM erfordert nicht nur Sponsoren sowie eine akribische Trainings- und Materialvorbereitung, sondern auch eine aufwendige Logistik mit mehreren Begleitfahrzeugen. Zum Team zählen darum unter anderem auch ein Mechaniker und ein Physiotherapeut.

«Ich bin begeistert und freue mich, dass vier Damen aus Hamburg als erste deutsche Frauenstaffel in die Geschichte des RAAM eingehen wollen», schreibt Marc Bator, Vizepräsident des Radsport-Verbands-Hamburg in seinem Grußwort an das Quartett. «Schon jetzt drückt der Verband alle Daumen für das German Frauleins-Team. Wir warten mit Spannung auf den Start am 14. Juni in Kalifornien. Gute Fahrt, beste Beine und viel Erfolg», so Bator.

Über das Race Across America:

Mit 3000 Meilen (4882 Kilometern) von der West- an die Ostküste der USA ist das Race Across America (RAAM) nicht nur das längste Radrennen der Welt, sondern auch das härteste. Gefahren wird es einmal im Jahr nonstop von Oceanside (Kalifornien) nach Annapolis (Maryland) in der Nähe von Washington. Start ist jeweils Mitte Juni. Neben Achter-, Vierer- und Zweierteams gehen seit dem ersten Start 1982 auch rund 50 Einzelstarter auf die Strecke. Während bei den Teams jeweils ein Staffelmitglied auf der Straße unterwegs ist, ruhen die anderen in Begleitfahrzeugen und wechseln sich gegenseitig auf dem Rennrad ab. Einzelfahrer dagegen gönnen sich in der Regel nur kurze Pausen von einer halben Stunde. Als schnellster Solist bezwang der Österreicher Christoph Strasser die 4811 Kilometer im vergangenen Jahr in sieben Tagen, 22 Stunden und 52 Minuten.

Die fast 5000 Kilometer lange Distanz entspricht der Strecke von Hamburg ins westafrikanische Dakar und stellt die Teilnehmer klimatisch wie topographisch vor ultimative Herausforderungen. Denn neben extremer Hitze in Kalifornien und Arizona warten auf die Teilnehmer gewaltige Anstiege in den Rocky Mountains. Nach den fordernden Bergpässen in Utah und Colorado ist es oft ein starker Gegenwind, der den Teilnehmern auf ihrer Fahrt durch Kansas und Missouri das Letzte abverlangt. Vor allem die endlosen Straßen durch die Kornkammer Amerikas werden die vier norddeutschen Fahrerinnen außer an körperliche auch an psychische Grenzen bringen - durch deren Überwindung am Ende ein Rekord stehen soll.

mehr Informationen zur Rekordjagd auf der Homepage der «German Frauleins» …

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