Milatz war über sein Rennen etwas verärgert. Schon nach 200 Metern wurde er auf einer Brücke von einem Kontrahenten zum Absteigen gezwungen. Das warf ihm im Feld so weit zurück, dass er an der höchsten Stelle der ersten Runde nur 30. war. Dass seine Aufholjagd auf Rang fünf endete, 2:11 Minuten hinter Nino Schurter, spricht für den Europameister aus Freiburg. «Die Beine waren gut, aber ich habe sehr viel Energie verbraucht beim Aufholen. Auf der langen Flachpassage musste ich fast die ganze Zeit von vorne fahren», erklärte BMC-Biker Milatz.

Weltmeister Nino Schurter aus der Schweiz besiegte Doppel-Olympiasieger Julien Absalon aus Frankreich zum dritten Mal in dieser Saison. Diesmal erst im Sprint-Duell auf der, mit Wasserlöchern übersäten, Zielgerade.

Julian Schelb vom Schwarzwälder Lexware-Rothaus-Team fuhr ein starkes Rennen. Bis Anfang der fünften von sieben Runden lag er auf Rang sechs, ehe ihn Magenschmerzen ausbremsten. «Ich musste anhalten, das ging nicht mehr. Bis dahin lief es sehr gut, die Beine und der Körper haben sich gut angefühlt», meinte Schelb.

Für Adelheid Morath gestaltete sich das Damen-Rennen über fünf Runden zu je 5,5 Kilometern wie erwartet mühsam. Sie hatte den Wettkampf kurzfristig in ihr Trainingsprogramm eingebucht. «Es war ziemlich zäh, aber ich konnte das umsetzen, was ich mit meinem Trainer vereinbart habe», kommentierte Morath, die schon in der zweiten Runde den Anschluss an das Spitzen-Quartett aus der Schweiz verlor. Am Ende hatte die Freiburgerin 3:35 Minuten Rückstand und schaffte zum ersten Mal in dieser Saison nicht den Sprung unter die besten Drei.

Der Sieg ging an Wheeler-Fahrerin Esther Süss vor Moraths Haibike-Teamkollegin Kathrin Stirnemann und Katrin Leumann vom deutschen Ghost-Factory-Team. Süss gilt auch als Mitfavoritin für die Marathon-Europameisterschaft in Singen am kommenden Sonntag.