Melbourne (dpa) - Der australische Radsport-Verband will den dreimaligen Zeitfahr-Weltmeister Michael Rogers bei einer Bestätigung des Dopingverdachts mit der maximalen Zwei-Jahres-Sperre bestrafen.
«Wir respektieren sein Recht, sich zu verteidigen. Ist er aber schuldig, werden wir die maximalen Sanktionen anwenden. Viel zu lange ist dieser großartige Sport schon von Betrügern enttäuscht worden», sagte Adrian Anderson als Interims-Chef von Cycling Australia.
Rogers war am 20. Oktober nach seinem Sieg beim Japan Cup positiv auf das muskelbildende Mittel Clenbuterol getestet und vom Weltverband UCI vorläufig suspendiert worden. Der Australier teilte indes über sein Team Saxo-Tinkoff mit, dass die Substanz nicht wissentlich in seinen Körper gelangt sein könne. Der frühere T-Mobile-Profi vermutet verunreinigte Nahrungsmittel.
Ähnlich hatte auch schon vor drei Jahren der zweimalige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador, Teamkollege des Australiers im Saxo-Tinkoff-Rennstall, bei seiner abenteuerlichen Geschichte vom kontaminierten Steak aus Spanien argumentiert und vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verloren.
Im Gegensatz zu Contador stehen die Chancen für Rogers aber besser, mit der Theorie von verunreinigten Nahrungsmitteln eine Sperre abzuwenden. So war der deutsche Tischtennis-Star Dimitrij Ovtcharov 2010 nach einer Teilnahme an den China Open ebenfalls positiv getestet worden. Durch eine Haaranalyse, Gutachten von Experten und weiteren Indizien entging Ovtcharov einer Sperre. Kontaminierte Nahrungsmittel sind in China keine Seltenheit. Rogers hatte eine Woche vor seinem positiven Dopingtest beim Japan Cup am 20. Oktober noch die Peking-Rundfahrt bestritten.