Berlin (rad-net) - Ab 2011 soll es ein erstes Paracycling Profi-Bahnradteam geben. Das Team, das aus vier bis fünf Fahrern verschiedener Nationalität, einem Trainer und Teamleiter zusammengesetzt werden soll und in Großbritannien angemeldet wird, will als erste Paracycling Bahnrad-Profimannschaft weltweit vor allem für mehr Aufmerksamkeit und Transparenz zu sorgen und aufzeigen, dass Sport für fast jeden machbar ist.
Für das Projekt wurden bereits drei Athleten gewonnen. Angeführt wird die Mannschaft von dem Briten Jody Cundy, der bisher unter anderem sieben Goldmedaillen bei Paralympischen Spielen und Weltmeisterschaften erringen konnte. Cundy bringt einen Landsmann mit in die Mannschaft. Terry Byrne verlor 2008 seinen rechten Unterschenkel bei einem Afghanistan-Einsatz. Bereits zwei Jahre später ist er fester Bestandteil des Britischen Paracycling Teams und Weltrekordhalter mit Cundy im Teamsprint. Mario Hammer aus Berlin ist das erste deutsche Teammitglied. Seit 2005 fährt er für die Deutsche Nationalmannschaft und konnte bereits mehrere Medaillen bei Weltmeisterschaften einfahren. 2008 startete er bei den Paralympischen Spielen in Peking und konnte trotz eines gebrochenen Schlüsselbeins einen sechsten Platz erreichen.
Als Höhepunkte nennt die Teamleitung die Bahn-WM im Februar sowie Rennen des UCI-Kalenders. Als mittelfristiges Ziel gelten die Paralympischen Spiele in London 2012, die Bahn-WM 2012 und eine Etablierung des Teams im Radsport durch Teilnahme an nationalen und internationalen Events.
Heinz Kleeb, Koordinator für den Paracyclingsport im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) begrüßt die Entwicklung. «Grundsätzlich finde ich die Idee gut. Das ist eine zusätzliche Chance für den Sport und könnte Menschen mit Handicap neue Möglichkeiten bieten ihren Sport noch professioneller auszuüben. Auch für die Verbände, bei denen das Budget auch immer mehr begrenzt wird, kann dies eine Hilfe», so Kleeb gegenüber rad-net.