Zeeland (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI hat im Vorfeld der 102. Tour de France seine Dopingkontrollen verschärft und erstmals auch in der Nacht die Fahrer getestet.
«Nachtkontrollen sind inzwischen erlaubt, und ich kann bestätigen, dass einige Kontrollen bereits stattgefunden haben. Und die Möglichkeit besteht, dass sie fortgesetzt werden», sagte UCI-Präsident Brian Cookson der Deutschen Presse-Agentur.
Demnach habe die Anti-Doping-Kommission CADF ausgewählte Fahrer auch zu nächtlicher Stunde aufgesucht. Wie viele und welche Fahrer von den Kontrollen betroffen waren, wollte Cookson nicht sagen. Bislang galt die Regelung, dass die Fahrer zwischen 23.00 und 6.00 Uhr nicht getestet werden dürfen. Mediziner hatten vor dieser Lücke im System gewarnt. Viele Athleten würden mit Mikrodosierungen dopen, die am nächsten Morgen bereits abgebaut sind.
«Kein Fahrer kann sich sicher sein, die Nacht für Mikrodosierungen zu nutzen. Es besteht die große Möglichkeit, dass es mitten in der Nacht an der Tür klopft», ergänzte Cookson. Bei der Tour dürfte es aber bei einer Androhung bleiben. Da die Regelung ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte ist, muss dies erst in der Gesetzgebung verankert werden. Dies ist in Frankreich wie auch in Belgien und den Niederlanden, über deren Gebiet die 102. Frankreich-Rundfahrt rollt, noch nicht der Fall.