Berlin (dpa) - DOSB-Präsident Thomas Bach hat das Blutdoping-Geständnis des ehemaligen Radprofis Jan Ullrich als unzureichend kritisiert.
«Es ist zu wenig und viel zu spät. Für ein wirklich glaubhaftes Geständnis hätte sich Jan Ullrich schon vor einigen Jahren umfassend erklären müssen. Diese Chance hat er verpasst, und selbst jetzt arbeitet er nach meinem Gefühl noch mit rhetorischen Winkelzügen. Das hilft weder ihm noch dem Radsport weiter», erklärte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), nachdem Ullrich im Nachrichtenmagazin «Focus» erstmals Blutdoping mit Hilfe des spanischen Skandalarztes Eufemiano Fuentes zugegeben hatte.
Auch der deutsche Rad-Verbandspräsident Rudolf Scharping bewertete die Ullrich-Aussagen eher nüchtern. «Mit solch einem Geständnis hätte er sich und dem Radsport vor Jahren einen Gefallen getan. Aber mit dem heutigen Radsport hat das nichts mehr zu tun», sagte Scharping der Nachrichtenagentur dpa. Ullrichs Manager Falk Nier erklärte, «das Interview war nicht Ergebnis eines Sinneswandels, eher ein langer Arbeits- und Reifeprozess». Ullrich habe juristisch nichts zu befürchten.