Eine fünfköpfige Gruppe hatte sich in der Frühphase des belgischen Klassikers abgesetzt und fuhr mit einem Vorsprung von rund 50 Sekunden auf die Erste von drei 23,5 Kilometer langen Schlussrunden, auf denen noch jeweils fünf Anstiege zu bewältigen waren. Am letzten Anstieg der ersten Runde war das Unterfangen der Ausreißer jedoch beendet und eine neue elfköpfige Spitzengruppe bildete sich, die wenig später um vier weitere Fahrer erweitert wurde.

Die Gruppe konnte sich nur bedingt absetzten und hatte bei der vorletzten Zieldurchfahrt nur noch rund 17 Sekunden Vorsprung. An der Spitze versuchte Colbrelli verzweifelt die Führungsarbeit zu animieren – schließlich war er der beste Sprinter der inzwischen auf neun Fahrer geschrumpften Spitzengruppe. Der Vorsprung blieb jedoch relativ konstant und betrug rund acht Kilometer vor dem Ziel wieder rund 30 Sekunden.

Am nächsten Anstieg etwa vier Kilometer vor dem Ziel griffen dann Titelverteidiger Petr Vakoc (Quick-Stepo-Floors) und Lotto Soudal Profi Tim Wellens an und konnten kurz nach dem Teufelslappen noch den Kontakt zur Spitze herstellen. Vakoc fuhr direkt durch und versuchte sich wie im Vorjahr schon vor der Zielgeraden abzusetzen. Doch dieses Mal konnte er seine Konurrenten nicht abschütteln, sodass es zum Schlusssprint kam. Hier hatte tatsächlich Colbrelli das beste Stehvermögen, obwohl er im Finale mit die meiste Führungsarbeit geleistet hatte. Es war der zweite Saisonsieg für den 26-jährigen Italiener.