Stuttgart (dpa) - Die beiden deutschen WM-Starter fuhren am
Donnerstag in Stuttgart beim Zeitfahren über 44,9 Kilometer knapp an
den Medaillen vorbei. Der deutsche Zeitfahr-Meister Bert Grabsch aus
Wittenberg verpasste auf Platz vier die Bronzemedaille von Stef
Clement aus den Niederlanden um 14 Sekunden. Der zweite deutsche
Starter Sebastian Lang (Erfurt) wurde in 56:58 Minuten Fünfter und
wiederholte damit seine Platzierung der Titelkämpfe von Salzburg von
vor einem Jahr.
Den Titel sicherte sich erwartungsgemäß wie im Vorjahr Fabian
Cancellara, der die erste Woche bei der Tour de France in Gelb
gefahren war. Der 26-jährige Schweizer, bei CSC Team-Kollege von Jens
Voigt, verwies in 55:41 Minuten Altmeister Laszlo Bodrogi
(Ungarn/56:33) und den Überraschungs-Dritten Clement (56:39) auf die
Medaillenränge. Cancellara hatte auf dem Weg zu seinem Sieg die
beiden vor ihm gestarteten Fahrer Wladimir Gusew (Russland) und David
Zabriskie (USA) überholt.
Grabsch, der das erste Vuelta-Zeitfahren in Saragossa gegen starke
Konkurrenz gewonnen hatte, konnte den Rückwind aus Spanien nicht
richtig nutzen. Dennoch war der in der Schweiz lebende Brandenburger
mit seinem ersten WM-Auftritt im Zeitfahren recht zufrieden: «Obwohl
ich Bronze knapp verpasst habe, bin ich zufrieden. In der ersten
Runde bin ich bei den Abfahrten zurückhaltend gefahren, weil der
Asphalt noch nass war. Wenn ich in einer späteren Gruppen hätte
starten können, hätte ich vielleicht eine Medaille geholt.»
Lang vom Team Gerolsteiner, der zum WM-Auftakt für Aufsehen
gesorgt hatte, als er die Doping belasteten deutschen Profis Erik
Zabel, Patrik Sinkewitz und Jörg Jaksche heftig angegriffen hatte,
fehlte nach eigener Aussage die «Wettkamphärte» für eine bessere
Platzierung: «Die letzten 300 Meter dachte ich, es wären fünf
Kilometer».
«Mit meinem Fersenbeinbruch bin ich lange ausgefallen und konnte
nicht die Tour de France fahren. Hätte ich die in den Beinen gehabt,
hätte es vielleicht anders ausgesehen. Unter diesen Umständen bin ich
zufrieden, dass ich mit der Weltspitze mithalten konnte», sagte der
Erfurter, der am Sonntag beim Straßenrennen nicht im neunköpfigen
Aufgebot des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) stehen wird.
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