London (rad-net) - Das deutsche Teamsprint-Trio hat den vorolympischen Bahnrad-Weltcup in London gewonnen. In einer Neuauflage des WM-Finales von 2011 schlugen René Enders aus Erfurt, Robert Förstemann aus Gera und der Cottbuser Maximilian Levy in 43,562 Sekunden Frankreich und untermauerten ihre Ambitionen auch auf Gold bei den Olympischen Spielen in London. Bei der letzten WM hatte Frankreich noch die Nase vorn, war aber später aufgrund eines Verstoßes gegen die Meldeauflagen für Doping-Kontrollen disqualifiziert worden.
«Wir kommen aus dem vollen Training und haben gewonnen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Es waren Spitzenzeiten», sagte Bundestrainer Detlef Uibel. Der Cottbuser will im Sommer an gleicher Stelle das Trio zum zweiten Mal nach 2004 zu Olympia-Gold führen. «Wir sind in einer komplett neuen Besetzung gefahren, um weiter zu testen», erklärte Uibel weiter, der auf Stefan Nimke verzichtete und Förstemann einsetzte. Der Schweriner hatte im Dezember anstelle von Förstemann zum deutschen Weltrekord-Trio gehört. «In jedem Fall hat sich wieder gezeigt, dass wir ein absolutes Luxusproblem haben und mit Enders und Förstemann zwei der schnellsten Anfahrer der Welt in unseren Reihen wissen», so Patrick Moster, Sportdirektor des BDR.
Gleichzeitig sicherte sich der BDR auch den Gesamtweltcup im Teamsprint mit 31 Punkten vor dem Track Team aus Moskau (25 Punkte) und den Franzosen (25 Punkte) gewonnen.
Stefan Nimke hielt sich derweil über den Kilometer schadlos. Der 1000-m-Weltmeister gewann in London den Wettbewerb über den Kilometer souverän in 1:01,211 Minuten vor dem Franzosen Mickael D'Almeida, Dritter wurde der Neuseeländer Simon van Velthooven. Das Zeitfahren ist bereits seit 2008 nicht mehr im Olympia-Programm.
Im Teamsprint der Frauen hatten am Nachmittag Miriam Welte (Kaiserslautern) und Kristina Vogel (Erfurt) in 33,544 Sekunden den fünften Platz belegt und den Einzug ins „kleine Finale“ um nur vier Hundertstel Sekunden verpasst. «Das war eine knappe Angelegenheit. Mit Blick auf London läuft alles nach Plan», sagte Moster. Den ersten Rang sicherten sich Jess Varnish und Viktoria Pendeleton. Die beiden Britinnen fuhren im Finale in 32,754 Sekunden einen Weltrekord und schlugen Weltmeister Australien, der in der Qualifikation in 32,828 Sekunden eine Bestmarke aufgestellt hatten.
Im Scratchrennen wurde Elke Gebhardt (Freiburg) beim Sieg der Australierin Melissa Hoskins Achte.
In der 3000-Meter-Mannschaftsverfolgung der Frauen gab es zwei weitere Weltrekorde: Zunächst verbesserte Australien im kleinen Finale die alte Bestmarke der USA um knapp eine halbe Sekunde auf 3:19,164 Minuten, Finale steigerte Weltmeister Großbritannien den Rekord auf 3:18,148 Minuten.