Pau (dpa) - Der bei der diesjährigen Tour de France ausgesperrte Astana-Rennstall von Andreas Klöden kann in den kommenden beiden Jahren an allen drei großen Länder-Rundfahrten teilnehmen.
Darauf hätten sich alle 18 Pro-Tour-Teams und die drei Groß-Veranstalter ASO (Tour, Paris-Roubaix etc.), RSC (Giro, Mailand- San Remo etc.) und Unipublic (Vuelta) am 30. Juni in Brüssel geeinigt, sagte Milram-Teamchef Gerry van Gerwen in Tarbes. Die Mannschaften unterzeichneten mit den drei Renn- Organisatoren entsprechende Verträge, bestätigte am Tour-Ruhetag die Gerolsteiner-Mannschaft.
Die 17 ProTour-Mannschaften, die an der diesjährigen Tour teilnehmen, hatten zuvor in Pau eine Abkoppelung vom Weltverband UCI bekanntgegeben. Dennoch solle die UCI die «Regierung» im Radsport bleiben, betonte van Gerwen, der auf eine Kompromisslösung hofft.
Eine endgültige Abspaltung der Top-Mannschaften hatte sich abgezeichnet, nachdem im März das Traditionsrennen Paris-Nizza unter ASO-Regie zum ersten Mal nicht unter UCI-Hoheit stattgefunden hatte. Auch bei der Tour de France ist der Weltverband außen vor. Die Doping-Kontrollen beim Saison-Höhepunkt in Frankreich laufen unter der Oberaufsicht der nationalen Anti-Doping-Agentur AFLD unter Assistenz der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA.
Der Weltverband, der für die ProTour-Lizenzen, die einen Start bei allen bedeutenden Rennen garantierten, pro Jahr 75 000 Euro pro Team kassierte, wurde von den Vereinbarungen offiziell informiert. Die Initiatoren «erwarten, dass sich die UCI den Beschlüssen anschließt», hieß es in einer knappen Pressemitteilung. Gerolsteiner und andere Team haben bereits Lizenzen über 2009 hinaus. «Ich werde sie nicht verlängern, das gilt auch für meine Kollegen», sagte Team-Chef Hans-Michael Holczer.