Manchester (rad-net) - Brian Cookson, Chef des Britischen Radsportverbandes, hat angekündigt, für das Amt des Präsidenten des Weltradsportverbands Union Cycliste Internationale (UCI) zu kandidieren.
«Wir müssen die Glaubwürdigkeit des Radsports wiederherstellen», forderte Cookson heute in seiner Stellungnahme zur Kandidatur. Die erste Priorität des neuen UCI-Präsidenten werde es sein, den Umgang mit Anti-Doping-Themen anders zu managen, damit die Menschen wieder Vertrauen in den Sport bekämen, erklärte der 61-Jährige.
«Wir müssen dringend eine völlig unabhängige Untersuchung der diesbezüglichen Korruptionsvorwürfe durchführen, die dem Ruf der UCI geschadet haben», forderte Cookson, der seit 1996 als Präsident von «British Cycling» amtiert und seit 2009 Mitglied im UCI-Management-Komitee ist.
Für den Fall seiner Wahl zum UCI-Chef kündigte der Engländer an, die Beziehungen zur Weltantidopingagentur WADA zu erneuern und in diesem Zug eine eigene Körperschaft zu schaffen, die sich mit der Dopingbekämpfung im Radsport beschäftigt.
Die Wahlen finden im September beim UCI-Kongress am Rande der Straßen-WM in Florenz statt. Damit hat der umstrittene UCI-Präsident Pat McQuaid bei seiner Kandidatur für eine dritte Amtszeit starke Konkurrenz bekommen. Der Ire McQuaid steht der UCI seit 2005 vor und hatte seinerzeit den ebenfalls umstrittenen Niederländer Hein Verbruggen abgelöst.
McQuaids Aufstellung zur Wiederwahl war erst durch den Schweizer Verband Swiss Cycling möglich geworden, nachdem der irische Verband eine Kandidatur des 63-Jährigen aus Dublin nicht unterstützt hatte.
Die Glaubwürdigkeit von McQuaid ist vor allem wegen seines teilweise undurchsichtigen Verhaltens im Umgang mit der Doping-Problematik, speziell im Fall des inzwischen überführten Lance Armstrong, angezweifelt worden.