Cherbourg (dpa) - So viel Medienrummel war Paul Voß nicht gewohnt. «Jetzt geht's aber los hier», sagte der Rostocker Radprofi, als sich am Utah Beach hinter dem Zielstrich eine Reportertraube um ihn versammelte.
Der 30-Jährige vom Team Bora-Argon 18 hatte auf der ersten Etappe am Samstag der 103. Tour de France den Coup des Tages gelandet und als sechster Deutscher das begehrte Bergtrikot erobert. Er konnte sich aber nur 24 Stunden freuen - am Sonntag verlor er es an den Belgier Jasper Stuyven.
«Das war der Plan, das Trikot zu kriegen, damit der Druck schon etwas weg ist. Eigentlich könnte ich jetzt mit dem Trikot auf den Schultern nach Hause fahren», sagte Voß nach der Siegerehrung auf dem Podium. «Ich habe immer davon geträumt, da oben zu stehen. Schön, dass es endlich einmal wahr geworden ist.» Der Rausch war schnell verflogen. «Das ist schon ein großer Erfolg, aber nicht der größte meiner Karriere. Ich habe auch schon ein WorldTour-Rennen gewonnen», sagte Voß, der 2010 eine Etappe bei der Katalonien-Rundfahrt gewann.
Seine sportliche Zukunft ist ungewiss. Der Vertrag des Allrounders beim deutschen Zweitliga-Team läuft aus. Die Eigenwerbung kam Voß also ganz Recht. Ob er schon woanders unterschrieben habe, wurde er gefragt. «Dazu kann ich nix zu sagen», sagte Voß und lächelte.
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