Aigle (rad-net) - Für die Zeit nach der Marathon-Weltmeisterschaft im Juni wird die UCI Marathon-Serie reformiert. Künftig zählen nur die sechs besten Rennen eines Fahrers in die Rangliste und mit der Weltmeisterschaft kommt noch ein siebtes hinzu.
Der Zeitraum reicht wie bisher von einer Marathon-Weltmeisterschaft zur nächsten, doch egal wie viele Rennen der Serie eine Bikerin oder ein Biker auch diese Periode hinweg fährt, es zählen nur die sechs besten. Die Marathon-WM 2014 findet am 29. Juni im südafrikanischen Pietermaritzburg statt. Erst danach greift die Änderung.
Als siebter Wettbewerb kommt die WM hinzu und die zählt gleich doppelt. Damit versucht die UCI, nach entsprechenden Impulsen aus der Marathon-Fraktion, die Serie zu einer echten Rangliste zu machen. Bei den Damen und bei den Herren wird jetzt das gleiche Punkteschema angewandt. Das führt über 100, 85, 70, 60, 50, 45, 40, 36, 32, 30, 29 und so weiter bis Rang 40. Für den Weltmeister gibt es 200 Punkte, den Zweiten 170 und so fort.
Bisher war es eher die Masse an Rennen, die einen Fahrer in die Spitzenpositionen brachte. Der sportliche Wert war nicht wirklich existent. Das war bisher auch gar nicht beabsichtigt, denn die UCI wollte über die Serie im Grunde nur die Teilnehmerzahlen an den Weltmeisterschaften in die Höhe treiben. Doch die Marathon-Fahrer wollen natürlich, wo es schon keine Weltcup-Wertung mehr gibt, auch den Vergleich.
Mit den sechs besten Rennen plus die WM ergibt sich wieder ein Vergleich, der korrekter ausfällt und Aussagekraft über die sportliche Leistungsfähigkeit besitzt. Auch wenn es dafür weder ein Leader-Trikot noch ein Preisgeld gibt. Den Veranstaltern des jeweiligen Events ist selbst überlassen, wie viel sie ausschütten.
Die bislang vorgeschriebenen getrennten Startzeiten für Damen und Herren wurden aufgehoben. Der Grund dafür liegt in den allzu unterschiedlichen Zeitplänen der Veranstalter. «Wir haben so viele Anfragen von den Organisatoren für eine Änderung bekommen, dass wir beschlossen haben, das ganz rauszunehmen. Die Marathon-Events sind so verschieden, dass es bei den meisten nicht funktioniert», erklärt Simon Burney, MTB-Koordinator für die Ausdauer-Disziplinen in der UCI.
Er weist darauf hin, dass die UCI - anders als bei der WM - kaum eine Möglichkeit besitzt, bei «normalen» Marathon-Events Einfluss auszuüben. «Das können wir nicht kontrollieren», bekennt Burney. Bei 90 Prozent aller Marathons komme es im Rennen zu Überschneidungen zwischen Damen- und Herren-Feld, was bisweilen zu unerwünschten Wettbewerbsverzerrungen führt.
Alle Marathon-Rennen außerhalb der UCI-Serie können als C3-Rennen angemeldet werden. Die Punkte gehen aber in die Cross-Country-Weltrangliste ein. Über die Sinnhaftigkeit dieses Effekts lässt sich streiten.