Graz (rad-net) - Beim zweiten Rennen der UCI Junior Series in Graz-Stattegg haben die deutschen Junioren gestern durch Luca Schwarzbauer (Lexware Mountainbike Team) einen ersten Sieg verbucht. Bei den Juniorinnen zeigte eine WM-Medaillengewinnerin eine deutlich Aufwärtstendenz.
«Es war eigentlich ziemlich langweilig», fand Luca Schwarzbauer und meinte damit natürlich eher die Attraktivität des Rennverlaufs, als seine subjektiven Eindrücke. Ihm hat es nämlich «Spaß gemacht» das ganze Rennen im Matsch vorneweg zu fahren und seinen Vorsprung auf de Franzosen Hugo Pigeon auf 1:59 Minuten auszubauen.
Der dänische Sieger vom Auftakt in Nals Simon Andreassen war nicht am Start, aber Pigeon ist immerhin der Fahre, mit dem sich Schwarzbauer in Südtirol bis zum Schluss um Rang zwei auseinander setzen musste. Dritter wurde Kenneth Coomans aus Belgien, der sechs Sekunden hinter Pigeon ins Ziel kam.
«Heute lief es von Anfang bis Ende super. Die Beine waren optimal, ich konnte mein Ding abspulen», erklärte Luca Schwarzbauer nach dem Rennen. Der 17-Jährige genoss den Sieg, wollte ihn aber auch nicht überbewerten. An einem Umstand freute er sich aber dennoch: «Ich werde jetzt in Nove Mesto mit der Startnummer eins ins Rennen gehen», meinte er stolz. In Nove Mesto wird in zwei Wochen Rahmen des Weltcups der dritte Lauf der UCI Junior Serie ausgetragen.
Schwarzbauers Teamkollege David Horvath erfüllte als Achter (+4:23) die halbe WM-Qualifikations-Norm. Er fühlte sich zu Beginn noch etwas müde und lag erst einmal nicht unter besten Zehn. Nach zwei Runden ging es aber immer besser und Horvath fuhr sich bis auf die sechste Position nach vorne. «Am Anfang habe ich gemerkt, dass ich eine kurzfristige Anreise hatte, auch die Abfahrten bin ich nicht gut gefahren. Aber das wurde dann immer besser», so Horvath. In der letzten Runde verlor er noch zwei Plätze. «Ich hatte erst ganz zum Schluss Probleme, das zeigt mir, dass die Form besser wird», so Horvath.
Tobias Eise aus Schotten (+5:05) und Robin Hofmann (Haibike/Wombach, +5:10) erreichten als 13. und 14. das Ziel. Lars Koch (Lexware) kam als 16. an die Zeitmessung und verpasste damit die halbe EM-Norm (B-Kriterium) um neun Sekunden.
Bei den Juniorinnen verfehlte Sarah Bauer als Vierte zwar das Podest um 57 Sekunden, doch die Merida-Schulte-Fahrerin verbuchte einen deutlichen Aufwärtstrend. Die Junioren-WM-Dritte war im bisherigen Saisonverlauf noch nicht so richtig in Tritt gekommen und atmete nach dem Schlamm-Rennen in der Steiermark erst mal auf. «Ich bin erst einmal glücklich, dass es noch geht», atmete die Nürtingerin auf. Sie erwischte einen guten Start und lag in der ersten Runde in einer Gruppe zwischen Platz drei und sechs. Während des Rennens kam es zu Regengüssen, die aber die Strecke, laut Bauer, «besser fahrbar» machten. Sie positionierte sich auf dem fünften Rang, aber immer mit Sichtkontakt zu Rang vier. In der vorletzten Runde konnte sie die Tschechin Jana Czechinkarova noch passieren und bis zum Finish um zwei Sekunden hinter sich halten. 3:57 Minuten Rückstand auf die Tschechin Barbara Prudkova wurden gemessen. Prudkova gewann mit 59 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Chiara Teocchi und 3:00 Minuten vor Najda Heigl aus Österreich.
Lisa Neumüller (Corratec) holte sich mit Rang sieben (+4:27) das EM-Ticket und Felicitas Geiger vom Bike Junior Team fuhr mit 5:45 Minuten Rückstand als Zehnte auch noch ein gutes Resultat ein. Hannah Grobert (Focus XC) wurde Zwölfte (+7:58) und verbuchte damit auch noch ein B-Kriterium für die EM. Antonia Daubermann (Bike Junior Team) stürzte schwer und schied aus.