Waltershausen (rad-net) - In Gedenken an die australische Radsportlerin Amy Gillett, die am 18. Juli 2005 bei einer Trainingsfahrt für die Thüringen-Rundfahrt der Frauen tödlich verunglückt ist, vergibt das Thüringer Sportministeriums seit 2006 den Amy-Gillett-Gedächtnispreis. Er kommt am Ende der Thüringen-Rundfahrt der Fahrerin zu, die mit besonderer Fairness und durch ihr beispielgebendes Verhalten dem Vermächtnis von Amy Gillett gerecht wird. In diesem Jahr wurde mit der Britin Sarah Storey eine Fahrerin ausgezeichnet, die während der Rundfahrt kaum in den Schlagzeilen stand. Die 33-jährige Sportlerin aus Manchester wurde in der Gesamtwertung der Rundfahrt 58. - was sie allerdings von den anderen Starterinnen des Feldes unterscheidet, ist eine Behinderung. Sie kann ihre linke Hand auf Grund eines Fehlwuchses nicht benutzen und steuert ihr Bike deshalb mit einer besonderen Vorrichtung am Lenker. «Die Thüringen-Rundfahrt war bislang die größte sportliche Herausforderung für mich. Ich bin stolz diese so gut gemeistert zu haben», so die Britin nach den fast 600 Kilometern der Rundfahrt.
Storey gewann als Schwimmerin bei den Paralympics in 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta fünf Gold-, acht Silber- und drei Bronzemedaillen. Wegen einer Ohrenentzündung musste sie mit dem Schwimmen aufhören und sich eine andere sportliche Herausforderung suchen. Sie stieg aufs Rennrad holte in Peking Doppel-Gold. Für ihre sportlichen Erfolge wurde Sarah Mitglied und mittlerweile Offizier des Ordens des Britischen Empires. In London möchte die Britin 2012 sowohl bei den Olympischen Spielen als auch bei den Paralympics an den Start gehen.
Die bisherigen Preisträger des Amy-Gillett-Gedächtnispreises sind Kate Nickols (Australien), Emma Pooley (Großbritannien), Priska Doppmann (Schweiz), Tina Liebig (Frankfurt) und Olena Sharga (Ukraine). An Amy Gillett erinnert an der Unfallstelle, bei der auch weitere Fahrerinnen ihres Teams schwer verletzt wurden, erinnert auch ein Gedenkstein an der Unfallstelle.