Stuttgart (dpa) - Im Betrugsprozess gegen Radprofi Stefan Schumacher muss dessen ehemaliger Teamchef Hans-Michael Holczer am vierten Verhandlungstag erneut als Zeuge aussagen.
Nachdem die Richter am Landgericht Stuttgart und Staatsanwalt Peter Holzwarth ihre Fragen bereits gestellt haben, bekommt Holczer es bei seinem dritten Auftritt mit den Verteidigern von Schumacher zu tun. «Holczer geht es nur darum, seinen eigenen Kopf und Kragen zu retten», meinte Schumacher-Anwalt Michael Lehner nach den ersten Aussagen des 59-Jährigen.
Zusammen mit Dieter Rössner will Lehner nachweisen, dass Holczer entgegen seiner Behauptungen doch vom Doping im Team Gerolsteiner gewusst haben muss. Schumacher wird vorgeworfen, Holczer um drei Monatsgehälter von insgesamt mehr als 150 000 Euro betrogen zu haben. Er habe Doping trotz Nachfrage bei der Tour de France 2008 geleugnet. Im Nachhinein war der 31-Jährige wie bei den Olympischen Spielen positiv getestet und für zwei Jahre gesperrt worden. Schumacher hat Doping inzwischen gestanden und argumentiert, er habe Holczer nicht betrogen, da dieser über die Methoden in seinem Rennstall Bescheid wusste. Insgesamt sind für den Prozess acht Verhandlungstage angesetzt.