Berlin (dpa) - Der geständige Radprofi Michael Rasmussen hat eigenen Angaben zufolge bei seinen Verhören auch Mittäter, Mitwisser und Helfer seines jahrelangen Dopingvergehens genannt.
«Ja, ich habe über andere Fahrer ausgesagt, über Trainer, die halfen, und woher die Produkte kamen», berichtete er der niederländischen Tageszeitung «De Telegraaf». Der frühere Fahrer vom Team Rabobank, der in dieser Woche gestand, von 1998 bis 2010 quasi ununterbrochen gedopt gewesen zu sein, stand 2007 kurz vor dem Sieg bei der Tour de France.
Vor seiner Beichte hatte er gegenüber Vertretern der dänischen Anti-Doping-Agentur, der Weltagentur WADA, der amerikanischen USADA und niederländischen Stellen ausgesagt. «Überall habe ich alles offengelegt. Nirgendwo habe ich Halbwahrheiten gesagt», betonte Rasmussen. Details dürfe er nicht verraten, solange die offiziellen Untersuchungen nicht abgeschlossen sind. Außerdem habe er mit seinem Ex-Team einen «Geheimhaltungsvertrag» abgeschlossen, «durch den es mich viel Geld kosten würde, wenn ich über die Vergangenheit rede».
Mit den Aussagen erhoffen sich Behörden, bei der Suche nach Hintermännern des offenbar systematischen Betrugs bei Rabobank einen Schritt weiter zu kommen. Zuletzt hatten Fahrer wie Thomas Dekker, Danny Nelissen oder Grischa Niermann aus Hannover Doping gestanden.