La Bresse (rad-net) - Die Schweizerin Jolanda Neff hat im französischen La Bresse zum siebten Mal einen MTB-Weltcup gewonnen. Die Europameisterin gewann das teilweise dramatische Rennen in 1:28:30 Stunden mit 25 Sekunden Vorsprung auf die Kanadierin Catharine Pendrel und 48 Sekunden vor deren Landsfrau Emily Batty. Für eine Zuspitzung der Entscheidung um die Olympia-Tickets bei den deutschen Frauen sorgte Adelheid Morath mit ihrem siebten Platz (+3:07).
Der Start gelang Adelheid Morath nicht ganz optimal, Sabine Spitz und auch Helen Grobert lagen erst einmal vor der DM-Dritten aus dem Vorjahr. Doch die Freiburgerin schlug dann ein gutes Tempo an und kletterte von Rang 17 nach der ersten Zwischenzeit immer weiter nach vorne. Und das obwohl sie ab der dritten Runde von ihren «Magenproblemen» eingeholt wurde. Die Krämpfe im Bauch ignorierte sie aber so gut es ging und kämpfte am Berg verbissen.
Ende der letzten Runde erreichte sie die Gruppe um Rang acht und konnte sich im Anstieg absetzen. Zwei Kilometer vor dem Ziel wurde sie an sechster Stelle gemeldet. Die zehn Sekunden Vorsprung auf die Schweizerin Alessandra Keller verlor sie jedoch in der letzten Abfahrt, weil die Brille schmutzig war. «Ich habe nicht mehr gut gesehen und bin blöde weggerutscht. So habe ich den Vorsprung verloren. Ich wusste, mit Alessandra habe ich eine sehr aggressive Sprinterin hinter mir. Das war ein hartes Finish», erklärte Morath die Schlussphase. «Ich bin froh, dass es noch so ein Ergebnis geworden ist. In der dritten Runde dachte ich, meinen Magen zerreißt es gleich. Aber ich habe versucht cool zu bleiben, alles zu ignorieren und Spaß am Rennen zu haben.»
Im Blick auf den Kampf um das Olympia-Ticket (sehr wahrscheinlich) neben Sabine Spitz, meinte Adelheid Morath: «Ich habe vom vergangenen Jahr mit Platz fünf das beste Ergebnis. Jetzt muss ich abwarten, als Sportler hat man das jetzt nicht mehr in der Hand. Ich denke, bei mir kann noch einiges an Input kommen.»
Die Deutsche Meisterin Helen Grobert wurde wie in Albstadt Elfte (+4:29). Sie stürzte in der ersten Runde und verlor einige Positionen, raffte sich dann aber noch mal auf und fuhr ein konstantes Rennen, das sie noch von Position 17 um sechs Plätze nach vorne brachte. «Ich kann mich nur wiederholen. Mein Niveau ist hoch, darauf kann man aufbauen. Ich konnte ein gleichmäßiges Rennen fahren. Hier war es wichtig, so zu fahren, sonst wird man schnell aussortiert. In der zweiten Runde habe ich viele Linien nicht getroffen, aber dann hat es angefangen Spaß zu machen», erklärt Grobert.
Sabine Spitz, die im Frühjahr dreimal beste Deutsche war und deshalb wohl ihre fünften Olympischen Spiele erleben wird, erwischte keinen optimalen Tag. Sie war schon in der ersten Runde nicht mehr in den Top Ten, fuhr als 21. in die letzte Runde, wo sie kurz nach der Technischen Zone noch einen Plattfuß verzeichnete und schließlich nur 30. (+8:32) wurde. Sie wirkte auf dem, vom Regen in der Nacht, rutschigen Boden, nicht wirklich sicher. «Sie war nicht so locker wie sonst», erklärte Ehemann Ralf Schäuble. «Ich denke, das zieht dann auch nach und nach Energie. Der lange Anstieg kommt ihr natürlich auch nicht entgegen.»
Elisabeth Brandau (Schönaich), noch Siebte in Albstadt, konnte diese Leistung nicht wiederholen. Brandau erklärte zu ihrem 46. Platz (+11:06): «Es war diese Woche alles etwas viel, ich habe mich schon gestern nicht gut gefühlt und überlegt ob ich überhaupt starten soll. Schade, dass jetzt so ein schlechtes Ergebnis da steht», meinte Brandau.