Pietermaritzburg (rad-net) - Der Kirchheimer Manuel Fumic hat im südafrikanischen Pietermaritzburg die erste WM-Medaille für die deutschen Herren in der Geschichte des Mountainbike-Sports geholt. Der 31-Jährige kam sieben Sekunden nach Titelverteidiger Nino Schurter aus der Schweiz und 14 Sekunden vor dem Spanier José Hermida ins Ziel. Der Deutsche Meister Moritz Milatz wurde starker Siebter.
Eigentlich lief das WM-Rennen für Manuel Fumic alles andere als nach Plan. In der ersten Runde schnitt ihm an vierter Stelle liegend der Schweizer Fabian Giger im berüchtigten «Rock Garden» ein klein wenig den Weg ab, so dass Fumic an einer Streckenbegrenzung hängen blieb und sein Bike erstmal wieder auf den Kurs heben musste. Fumic fiel auf Rang 14 zurück, blieb aber in Schlagdistanz.
In der nächsten Runde stürzte Giger fast an der gleichen Stelle und brachte Fumic auch aus dem Gleichgewicht. Dieser kam aber ziemlich rasch wieder in den Sattel und war fortan an dritter Stelle und ließ die Konkurrenten aus seiner Gruppe hinter sich.
In der fünften Runde schloss Manuel Fumic schließlich zu Ex-Weltmeister José Hermida auf und fuhr mit ihm in einem Abstand von 15 bis 20 Sekunden Titelverteidiger Nino Schurter hinterher, bis der Spanier in der sechsten Runde das Tempo nicht mehr mitgehen konnte und zurückfiel. «Wir sind immer hundert Prozent gefahren. Ich habe den Titel auch immer noch im Blick gehabt, habe es versucht, aber bin nicht näher gekommen», erklärte Fumic.
In der letzten Runde passierte es aber fast doch noch: Schurter machte einen Fehler und musste vom Bike, konnte seine Fahrt aber gleich fortsetzen. «Da hätte er schon richtig stürzen müssen», meinte Fumic, «aber ich bin natürlich mehr als glücklich mit der Silbermedaille. Ich habe diese Woche im Training gespürt, dass ich hier eine Medaille holen kann und habe immer an mich geglaubt. Die beiden Stürze habe ich halt hingenommen und weiter meinen Plan verfolgt. Ich bin stolz, dass ich nach dem Schlüsselbeinbruch so zurückgekommen bin.»
Es ist die erste WM-Medaille für einen männlichen deutschen Elite-Fahrer und für Fumic der größte Erfolg seiner Karriere. 2004 war er U23-Weltmeister. Der BDR erhöhte damit sein Medaillenkonto auf fünf, so viel wie noch niemals zuvor. Und das, obwohl Medaillenhoffnung Sabine Spitz wegen einer Verletzung abreisen musste. «Zwickt mich, damit ich aufwache», lachte Bundestrainer Peter Schaupp im Ziel. Schaupp ist zum ersten Mal als Chef in der Verantwortung und konnte auch Moritz Milatz aus Freiburg auf die Schulter klopfen.
Der Freiburger sorgte als Siebter nicht nur für sein bestes Saisonresultat, sondern auch sein persönlich bestes WM-Ergebnis. «Heute hat endlich mal alles geklappt. In meiner Gruppe hätte ich zwischenzeitlich auch schneller fahren können, aber ich hatte nach der Saison nicht das Vertrauen. Vielleicht wäre ich eingebrochen. Ich bin aber glücklich mit meinem Ergebnis und freue mich für Manuel», erklärte Milatz.
«Beide sind großartige Rennen gefahren, haben alles gegeben», lobte auch BDR-Sportdirektor Patrick Moster. Der dritte deutsche Starter, Wolfram Kurschat aus Neustadt/Weinstraße kam als 35. ins Ziel.