Lugano (rad-net) - Das italienische WorldTour-Team Lampre-Merida ist mit sofortiger Wirkung aus dem Mouvement pour un cyclisme crédible (MPCC), einer Anti-Doping-Bewegung, der mittlerweile über 60 Teams und Organisationen angehören, ausgetreten. Als Grund wurden Meinungsverschiedenheiten angegeben, die eine weitere Mitgliedschaft unmöglich machten. Dies teilte das Team auf seiner Internetseite mit.
Die Meinungsverschiedenheiten beziehen sich auf den Fall um Diego Ulissi. Das MPCC kritisierte das Team Lampre-Merida, weil es den Italiener, der wegen eines erhöhten Salbutamol-Wertes Monate gesperrt worden war, Anfang April - nach Ablauf seiner Sperre - bei der Baskenland-Rundfahrt starten lassen will. Das Regelwerk des MPCC sieht hingegen vor, dass ein Team für die Dauer von zwei Jahren keinen Fahrer unter Vertrag nehmen darf, der zu einer Dopingsperre verurteilt worden ist, Lampre-Merida argumentiert dagegen, dass dieses nur für Neuverpflichtungen gelte, Ulissi aber bereits seit vielen Jahren für das Team fahre.
Dieses verstoße, so Lampre-Merida, gegen das Arbeitsrecht und die Regeln und Vorschriften des Weltradsportverbandes UCI: «Das Team Lampre-Merida wird der Verpflichtung nachkommen, Diego Ulissi als Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen, und wird ihm daher eine Rückkehr ins Wettkampfgeschehen ab dem 28. März 2015 garantieren - in Übereinstimmung mit den Regeln und Regularien der UCI», heißt es in einer Mitteilung des Teams.
Jedoch schließe Lampre-Merida eine Rückkehr zu der Bewegung MPCC nicht aus - sobald die Regeln verbessert wurden.
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