Berlin (dpa) - Dem gestürzten Radstar Lance Armstrong droht nun auch Ungemach vom IOC.
Das Internationale Olympische Komitee prüft nach dpa-Informationen derzeit rechtliche Schritte, ob dem Texaner sein bei den Sydney-Spielen 2000 gewonnenes Olympia-Bronze im Zeitfahren nachträglich noch aberkannt werden kann.
Normalerweise sind Fälle aus der Vergangenheit nach acht Jahren verjährt. Die Ringe-Organisation hat die knapp 1000-seitigen Akten der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) erhalten und lässt sie derzeit von ihren Juristen prüfen, teilten die Olympier am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa mit.
Auch der Radsport-Weltverband (UCI) bestätigte, seit Mittwochabend in Besitz der Unterlagen zu sein. «Unsere Anwälte prüfen die Dokumente», sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani. «Sie brauchen einige Zeit, sie zu sichten und sich eine Meinung zu bilden. Wir haben dafür 21 Tage Zeit. Es ist zu früh, etwas zu sagen.»
In den USADA-Dokumenten wird Armstrong mit massiven Doping-Vorwürfen konfrontiert, die von vereideten Zeugenaussagen gestützt werden. Die USADA hat den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger bereits lebenslang gesperrt und alle Armstrong-Ergebnisse seit dem 1. August 1998 gestrichen. Nach Erhalt der Akten hat die UCI nun drei Wochen Zeit, ein Urteil über den gefallenen amerikanischen Weltstar zu sprechen.