Tourmalet (dpa) - Tyler Hamilton, Zeitfahr-Olympiasieger von Athen, will sich vor den US-Behörden in der Affäre Landis/Armstrong äußern.
Der frühe Teamkollege der beiden ließ über seinen Anwalt Chris Manderson erklären: «Wir arbeiten daran, eine Grundlage für die Aussage zu legen und werden ihnen die Informationen geben, die sie fordern.»
Floyd Landis, dessen Toursieg 2006 wegen Dopings aberkannt worden war, hatte Lance Armstrong und seinen früheren Teamchef Johan Bruyneel flächendeckender Doping-Praktiken im US-Postal-Team Ende der 90er Jahre beschuldigt. Der inzwischen nicht mehr aktive Hamilton, der seine Karriere nach seinem zweiten Doping-Fall im Vorjahr beendet hatte, fuhr von 1998 bis 2001 an der Seite Armstrongs und war in dieser Zeit an drei Toursiegen des Texaners beteiligt.
Armstrong, der auf den letzten Kilometern seiner Tour-Karriere ist, hat sich laut «New York Daily News» als Rechtsbeistand die Dienste des erfahrenen Strafverteidigers Bryan Daly gesichert. Landis ist auch wieder aktiv, er fährt ein Rennen in Oregon/USA.
Chefermittler in der Affäre, bei der es auch um mögliche Steuerhinterziehung geht, weil das staatlich unterstütze Armstrong-Team angeblich den Erlös aus dem Verkauf von Rennrädern zum Ankauf von Doping-Mitteln nutzte, ist Jeff Novitzky. Der hatte auch den Balco-Fall geleitet, in dem die Sprint-Olympiasiegerin Marion Jones als Doperin entlarvt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war.