Venedig (dpa) - Giro-Direktor Angelo Zomegnan strebt das Zertifikat des dopingfreien Radsports an. «Wir brauchen ein Gütesiegel», sagte der Ex-Journalist in Venedig. Zomegnan kündigte am Vortag des Starts des 92. Giro d'Italia - einmal mehr - konsequentes Durchgreifen gegen Doper an. «Wir haben 481 Urin- Kontrollen und 198 Blutkontrollen geplant. Dazu kommen überraschende Tests. Die Proben werden in den Labors von Lausanne, Rom und Köln untersucht. Dort werden die aktuellen Analyseverfahren gegen CERA und gegen Insulin angewendet», sagte Zomegnan und erwähnte auch, dass «einige italienische Staatsanwaltschaften Nach-Analysen der Dopingproben des letzten Giro fordern».
Im Giro-Vorfeld hatte der Rundfahrt-Chef bereits auf den italienischen Rennstall Acqua & Sapone eingewirkt, den Profi Luca Paolini aus dem Kader zu nehmen. Paolini muss sich gegenwärtig wegen eines alten Dopingverfahrens vor dem Sportgericht des Italienischen NOK (CONI), verantworten. «Lieber rechtzeitig das Risiko minimieren, als später den Schaden beheben müssen», charakterisierte Zomegnan seine Strategie.
In der medialen Bedeutung macht die Italien-Rundfahrt derzeit Boden gegenüber der Tour de France gut. «Wir sitzen der Tour im Nacken», sagte der Marketing-Direktor des Staatsfernsehens RAI, Carlo Nardello. «Erstmals wird der Giro in Südamerika übertragen. Mit Universal haben wir einen Vier-Jahres-Vertrag über die Ausstrahlung in den USA abgeschlossen. In insgesamt 150 Ländern wird der Giro zu sehen sein, in 110 als Direktübertragung. «Zu verdanken haben wir diese Steigerung der Präsenz von Lance Armstrong», erklärte Nardello.