Rom (dpa) - Dopingsünder im Radsport müssen ihren Teams in Italien künftig Schadenersatz zahlen. Dies ergibt sich aus einem Urteil des Gerichts des italienischen Radsportverbands.
Wie die «Gazzetta dello Sport» berichtete, gab das Gericht am Vortag der Klage des Radrennstalls Liquigas statt. Das Team hatte seinen wegen Dopings verurteilten Fahrer Manuel Beltran auf Schadenersatz verklagt. Das Verbandsgericht setzte die Schadenersatzsumme auf 100 000 Euro fest. Liquigas hatte 500 000 Euro gefordert.
«Uns ging es nicht um das Geld, sondern um das Prinzip», sagte Liquigas-Präsident Paolo Dal Lago. Das Urteil helfe allen, die für einen sauberen Radsport kämpfen. Man habe mit der Klage gegen den spanischen Radprofi klar Stellung gegen diejenigen bezogen, die den Radsport zerstörten, betonte Dal Lago. «Wir haben neue Wege für alle aufgezeigt», sagte Teammanager Roberto Amadio.
Der mittlerweile 38 Jahre alte Beltran war nach der 1. Etappe der Tour de France 2008 positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden. Das Liquigas-Team zog ihn damals noch vor Öffnung der B-Probe von der Frankreich-Rundfahrt zurück. Im November 2008 wurde der Spanier in Frankreich zu einer Dopingsperre von zwei Jahren verurteilt, die der Weltradsportverband UCI im September 2009 für alle Rennen weltweit übernahm.