Val di Sole (rad-net) - Ziemlich überraschend hat Franziska Meyer bei den Fourcross-Weltmeisterschaften im italienischen Val di Sole die Silbermedaille gewonnen. Die Hildesheimerin belegte hinter der Australierin Caroline Buchanan und vor Titelverteidigerin Anneke Beerten den zweiten Platz. Bei den Herren siegte noch überraschender der Slowene Mitja Ergaver, Benedikt Last war als Sechster bester Deutscher.
Meyer hatte sich mit der fünftbesten Zeit für die Finalläufe qualifiziert. Die Deutsche Fourcross-Meisterin hatte es im Halbfinale mit Titelverteidigerin Beerten (Niederlande) und mit der Vorjahres-Zweiten Lucia Oetjen aus der Schweiz zu tun. Die Hildesheimerin schaffte es Oetjen aus dem Wettbewerb zu werfen und zog ins Finale der besten Vier ein.
Dort erwischte sie den schlechtesten Start des Quartetts. Doch möglicherweise verhalf ihr genau das zur Silbermedaille. Die Tschechin Romana Labounkova klickte in Führung liegend in der zweiten Kurve aus dem Pedal, rutschte weg, ging zu Boden und bremste dadurch auch Anneke Beerten aus. Die 25-jährige Franziska Meyer, steuerte an den beiden Konkurrentinnen vorbei und fuhr Caroline Buchanan hinterher, die zum viertem Mal Fourcross-Weltmeisterin wurde.
Beerten sprang wieder als Erste der beiden Gestürzten aufs Rad und kam auch Franziska Meyer noch einmal gefährlich nahe, doch Meyer feierte mit dem zweiten Platz ihren bisher größten Erfolg.
Zuvor hatten sich alle vier deutschen Starterinnen für das Finale qualifiziert. Doch Katrin Karkhof, Laura Brethauer und Mareike Böhm schieden bereits im Viertelfinale aus und wurden auf den Plätzen neun, zehn und 13 gewertet.
Dieses Los hatte bei den Herren auch Titelverteidiger Aiko Göhler zu tragen. Der musste sich dem Briten Scott Beaumont und dem WM-Dritten des Vorjahres, Benedikt Last geschlagen geben. Für Last war dann allerdings im Halbfinale Endstation, als sich in seinem Lauf der Österreicher Hannes Slavik und der US-Amerikaner Barry Nobles durchsetzten. Im kleinen Finale wurde Last hinter Beaumont Zweiter und damit am Ende Sechster. Göhler wird als Neunter geführt.
Für Jonas Gauss (27.), Tom Scherer (29.) und Klaus Beige (32.) war jeweils schon das Achtelfinale Endstation.
Der Titel ging an den Slowenen Mitja Ergaver. Mit dem hatte man nach seiner 21. Qualifikationszeit nicht gerechnet. Doch auch im Herren-Finale spielte ein Sturz eine entscheidende Rolle. In der vorletzten Kurve erwischte Nobles auf der inneren Linie das Streckenbegrenzungsband, verlor die Kontrolle und erwischte das Hinterrad des führenden Hannes Slavik. Beide gingen zu Boden. Ergaver, der am schlechtesten gestartet war und gerade den Briten Luke Cryer passiert hatte, kam in der inneren Linie vorbei und hatte freie Bahn zu WM-Gold. Slavik musste sich über Silber ärgern, während Cryer noch die Bronze-Medaille ergatterte.