Wettingen (dpa) - Ein dramatischer Sturz 150 Meter vor dem Ziel der 4. Etappe der Tour de Suisse hat den Tagessieg von Alessandro Petacchi aus Italien überschattet.
Der Engländer Mark Cavendish kam dabei in aussichtsreicher Position zu Fall, genau wie Gerald Ciolek vom Milram-Team und Heinrich Haussler, der die zweite Etappe gewonnen hatte. Während Ciolek und Cavendish nach ersten Informationen mit Hautabschürfungen davonkamen, mussten der Deutsch- Australier Haussler und der Franzose Arnaud Coyot zu Untersuchungen ins Krankenhaus Baden gebracht werden. Wie die Veranstalter mitteilten, wurde Haussler am Ellenbogen genäht und muss einige Tage pausieren.
Kleiner Trost für Cavendishs HTC Columbia-Team: Tony Martin aus Eschborn konnte sein am Vortag erkämpftes Gelbes Trikot auf dem vierten Tagesabschnitt nach 192 Kilometern in Wettingen verteidigen. Vor den zu Boden stürzenden Konkurrenten unmittelbar vor ihm kam er gerade noch mit Mühe und Not zum Stehen. Die Turbulenzen im Finale hatte Altmeister Petacchi ausgenutzt, der unbedrängt vor dem Dänen Matti Breschel zum Tagessieg fuhr. Ohne den dramatischen Zwischenfall, an dem Cavendish nicht ganz unschuldig war, weil er sein Rad nach innen zog, hätte sicher der Engländer seinen vierten Saisonsieg feiern können.
Das Rennen war lange geprägt vom Einzelkämpfer Brice Feillu. Der Franzose hatte sich bereits zehn Kilometer nach dem Start vom Feld abgesetzt und lag lange allein an der Spitze. Sein Maximalvorsprung betrug fast sieben Minuten. Aber vor dem letzten der beiden Anstiege des Tages war seine Flucht beendet. Vor allem auf Druck des Columbia- Teams war der Zusammenschluss zustande gekommen.
24 Kilometer vor dem Ziel deutete sich damit eine Massenankunft an. Cavendish wurde von seinen Teamkollegen vorbildlich auf der Zielgeraden in Stellung gebracht. Er hätte nur noch zu vollenden brauchen.