Cali (rad-net) – Step by Step: In kleinen Schritten kämpft sich das einstige Flaggschiff des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) zurück an die Spitze. Beim zweiten Bahn-Weltcup dieser Saison in Cali belegte der BDR-Vierer wie schon in Astana Rang sechs. Und verkleinerte dabei auch die Lücke nach vorn.
«Ich bin mit der gezeigten Leistung der Mannschaft wirklich sehr zufrieden, insbesondere mit der Vorgeschichte hier in Cali«», zog Bundestrainer Sven Meyer ein erstes Zwischenfazit. Beim Training zum zweiten Weltcup kollidierten die Ausdauersportler mit den Sprintern – zumindest für den Vierer ohne Folgen. Ganze vier Sekunden schneller fuhr der im Vergleich zum vergangenen Jahr, das spiegelte sich auch im Ergebnis wider: Der BDR war im letzten Jahr in Cali Zehnter. Der Plan sei es gewesen, das Rennen kontrolliert anzugehen, um auf dem letzten Kilometer den Unterschied machen zu können, hatte sich Meyer eine Taktik zurechtgelegt, die auch aufging. «Mit der drittschnellsten Zeit aller Mannschaften auf dem letzten Kilometer ist uns dies ausgezeichnet gelungen», hatte Meyer zumindest einen kleinen Grund zur Freude. Es war ein weiterer kleiner Schritt in Richtung Olympia-Qualifikation. «Leider konnte sich nur eine Mannschaft zwischen uns und Belgien schieben. Da hatten wir leider etwas Pech», hielt sich die Freude bei Sven Meyer über den Teilerfolg doch noch in Grenzen.
Die Frauen des BDR wären über eine ähnliche Platzierung vermutlich stolz gewesen. Während sie in der Verfolgung beim ersten Weltcup in Astana noch Bronze gewonnen hatten, erreichte das für Cali neu zusammengestellte BDR-Trio mit Stephanie Pohl (Cottbus), Mieke Kröger (Bielefeld) und Madeleine Sandig (Cottbus) in 3:32,668 Minuten Platz 14. «Allerdings ist Madeleine Sandig die einzige Sportlerin, die aus dem Top-Team der Mannschaftsverfolgerinnen des BDR in Cali am Start war», erklärte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer. «Mieke Kröger ist noch Juniorin und Stephanie Pohl ist eher eine Allrounderin, die für das Omnium und Punktefahren vorgesehen ist. Wir können aus trainingsmethodischer Sicht nicht an allen Weltcup-Rennen mit den besten Fahrerinnen an den Start gehen. Lisa Brennauer und Charlotte Becker benötigten nach der Europameisterschaft und dem Weltcup in Astana eine Erholungsphase und einen Neuaufbau in Richtung Weltcup London und der Weltmeisterschaft in Melbourne», so der Berliner weiter. Die Olympiaqualifikation in der Mannschaftsverfolgung der Frauen ist aber durch den 14. Platz nicht gefährdet.
Bundestrainer Thomas Liese konnte diesmal nicht bei dem Rennen dabei sein: Wegen gesundheitlicher Probleme musste er kurzfristig in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert werden