London (dpa/rad-net) - Die deutschen Bahnradfahrer wollen beim Weltcup in London das olympische Velodrom testen und ihre Ambitionen für die Spiele im Sommer unterstreichen.
«Momentan sieht es eher aus wie in einer Lagerhalle», berichtete Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel vor den Wettkämpfen von Donnerstag bis Sonntag. «Alles ist aufgrund vieler Kontrollen sehr anstrengend», ergänzte der Coach.
Uibel nutzt den Weltcup für einen weiteren Test vor allem der Teamsprinter: Aus den Kandidaten René Enders (Erfurt), Robert Förstemann (Gera), Stefan Nimke (Schwerin) und Maximilian Levy (Cottbus) muss er eine schlagkräftige Besetzung formen, bei der ein Fahrer auf der Strecke bleiben wird. «Das ist ein Problem», sagte Uibel, der beim Weltcup den erfahrenen Nimke zuschauen lässt. Bei Olympia wollen die Sprinter den Gold-Coup von Athen 2004 wiederholen.
Auch Straßen-Profi Roger Kluge aus Cottbus, Olympia-Zweiter 2008 im Punktefahren, will in der britischen Metropole nach Edelmetall greifen. «Ich bin gut aus der Katar-Rundfahrt gekommen. Ich möchte vor allem die Bahn kennenlernen, werde kein Risiko gehen», sagte der 26-Jährige. Während die Männer im Mehrkampf (Omnium) ihren Startplatz sicher haben, muss Lisa Brennauer (Durach) bei den Frauen in dieser Woche ein Top-Ergebnis einfahren, um das Olympia-Ticket zu lösen.
Im Vierer startet der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nach einer wie 2008 verkorksten Qualifikation nur mit einer B-Mannschaft. «Das ist auf dem Papier natürlich die zweite Mannschaft. Die erste Garde konzentriert sich auch die Weltmeisterschaft, die erstmal Priorität hat. Ob es zu Olympia reicht, wird man nach der WM sehen», erklärte Vizepräsident Sprenger.