Hakuba (rad-net) - Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht: Erst nach ein paar Extrarunden und gut 26 Stunden haben die deutschen Mountainbiker am Wochenende das japanische Hakuba bei Nagano erreicht, wo sie ihre finale Olympia-Vorbereitung abwickeln. Nachdem der gesamte Tross sich bereits am Samstag in Frankfurt getroffen hatte, ging es zunächst problemlos nach Tokio. „Vom Flughafen ,Tokio Narita‘ aus war geplant, die Reise mit Mietwagen fortzusetzen“, berichtet Moritz Milatz in seinem Olympia-Tagebuch. Dort wollen die fünf deutschen Mountainbiker die letzten Vorbereitungen für die Spiele gemeinsam absolvieren.
Das Problem in Japan: Die Mietwagenverleiher haben die deutschen Führerscheine nicht akzeptiert, einen internationalen Führerschein hatte wiederum keiner der Delegation. Also blieb den Aktiven nichts anderes übrig, als eine Ersatzlösung zu finden. „Nach drei Stunden war dann eine Transportfirma gefunden, die das Gepäck und die Bikes nach Nagano transportiert hat während wir erst nach Tokio und dann mit dem Schnellzug Shinkansen nach Nagano gereist sind, wo uns dann das Hotelpersonal abgeholt hat“, so Milatz.
Die Bedingungen im Trianings-Camp sind derzeit insgesamt gut. „Wir haben 30 Grad und es ist schwül-warm, im Vergleich zu Peking aber sicherlich sehr erträglich“, so Milatz. Nachdem in der Zwischenzeit auch die Bikes eingetroffen sind, können sich die Aktiven jetzt wieder auf das Training konzentrieren. Die Weiterreise nach Peking ist für den 17. August geplant. Am 18. August darf erstmals auf der olympischen Strecke trainiert werden.
Kurz vor dem Abflug nach Asien hatte Milatz noch in Frankreich für Furore gesorgt. Nach dem Auftaktsieg beim Mountainbikerennen „Hexagonal“ verteidigte er sein Führungstrikot auch auf der zweiten Etappe, die er hinter dem französischen Olympia-Teilneher Christophe Péraud auf Platz zwei beendete. Nach der Etappe um den französischen Thermalbadeort Vittel musste Milatz das Rennen dann als Führender wie geplant abbrechen. Beim sieben Kilometer langen Prolog hatte Milatz in 13:41 Minuten vor dem Österreicher Alban Lakata und dem Schweizer Silvio Bundi gewonnen.