Greipel und Kittel haben bisher eine starke Frühform bewiesen und waren jeweils gleich im ersten Versuch erfolgreich – Greipel auf Mallorca und Kittel in Dubai. Mit Phil Bauhaus (Team Sunweb) und Rick Zabel (Team Katusha Alpecin) sind zwei weitere deutsche Sprinter am Start, die bei drei der vier Etappen ihre Chance suchen können. Hier wird jedoch auch Mark Cavendish (Dimension-Data) mitmischen, der im letzten Jahr zwei der drei Sprints für sich entschied und auch die Punktewertung gewann. Caleb Ewan (Orica-Scott) wird ebenfalls versuchen, seine bislang beeindruckende Saisonbilanz auszubauen und kann dabei wieder auf die Hilfe von Roger Kluge setzen. Olympiasieger Elia Viviani (Team Sky), der in Dubai vergeblich versuchte, Kittel zu bezwingen, wird alles daran setzen, dieses Mal den Spieß umzudrehen.

Am dritten Tag wird die einzige Bergankunft der Abu Dhabi Tour wieder am Jebel Hafeet (10,8 Kilometer bei 6,6 Prozent Steigung) die Entscheidung in der Gesamtwertung herbeiführen. Hier können die Zuschauer auch auf ein spannendes Rennen, hohes Tempo und viele Attacken hoffen. Hierfür könnte unter anderem Nairo Quintana (Movistar) sorgen, der nach seinem beeindruckenden Sieg bei der Valencia-Rundfahrt sicherlich die nächste Duftmarke in Richtung seines angestrebten Giro-Tour-Doubles setzten möchte. Doch die Liste der Konkurrenten ist lang und hochkarätig.

Bauke Mollema (Trek-Segafredo) hat mit Alberto Contador vielleicht den prominentesten Domestiken im Peloton, der dem Niederländer bereits seine Hilfe versichert hat, bevor Mollema bei der Tour de France im Juli für «El Pistolero» und dessen achten Grand Tour-Sieg arbeiten wird. Auch Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Start und möchte seine Form für die Titelverteidigung beim Giro weiter aufbauen. Mit Romain Bardet (AG2R-La-Mondiale), Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo), Roman Kreuziger (Orica-Scott), Tejay Van Garderen (BMC), Julian Alaphilippe (Quick-Step-Floors) und Rui Costa (UAE-Abu-Dhabi) sind jedoch etliche weitere Kletterspezialisten gemeldet, die Titelverteidiger Kangert das Leben schwierig machen werden. Für Astana könnte auch Fabio Aru die Leaderrolle übernehmen, falls dieser am Jebel Hafeet bessere Beine als im Oman hat.

Auch die beiden deutschen Teams können sich Chancen auf den Gesamtsieg ausrechnen. Das Team Sunweb wird Tom Dumoulin anführen, der unter anderem die Dienste von Zeitfahr-Europameister Lennard Kämna in Anspruch nehmen wird. Kämna bestreitet in Abu Dhabi nicht nur sein erstes Saisonrennen, sondern auch sein erstes in der WorldTour und ist mit seinen 20 Jahren auch der jüngste Starter im Feld.

Bora-hansgrohe geht mit Rafal Majka und Emanuel Buchmann ins Rennen, während Rüdiger Selig wieder bei den Sprints helfen – oder vermutlich sogar eine eigene Chance bekommen wird. Jasha Sütterlin (Movistar) geht ebenfalls an den Start und wird seinen Kapitän Quintana so gut es geht unterstützen. Paul Martens (LottoNL-Jumbo) komplettiert die deutschen Starter beim Wüstenrennen.