Stuttgart (rad-net) - Randnotizen, Kuriositäten und Begegnungen: Eine Großveranstaltung wie die Rad-Weltmeisterschaft lebt nicht nur vom Sport und Ergebnis allein. Die Redaktion von rad-net hat Augen und Ohren offen gehalten und etwas von der Stimmung und Splitter der Tage von Stuttgart gesammelt. Die Sammlung wird aber noch fortgesetzt...
Partystimmung: Zum Saisonfinale lassen sich die Frauen aus dem Aufgebot des Bund Deutscher Radfahrer auch von einer am Ende nicht optimalen Ausbeute die Laune nicht verderben. Traditionell steigt im Anschluss an das Weltmeisterschaftsrennen noch die große Finalparty. Damit dabei nichts schief geht, hatte Petra Rossner diesmal sicherheitshalber schon im Vorfeld in der kleinen Disko „Bravo Charly“ in der Stuttgarter Innenstadt für entsprechend viele Gäste reserviert, die laut gewöhnlich gut informierten Kreisen bis in die Morgenstunden feierten.
„Eisenmann unerwünscht“: Auch in ihrer Heimatstadt schlägt Stuttgarts Sportbürgermeisterin zunehmend Kritik entgegen. Am Samstag und Sonntag verteilten Zuschauer an der Strecke kopierte Zettel mit der Aufschrift „Unerwünscht! Susanne Eisenmann“.
Zaungäste: Schon seit Tagen ist den Zuschauern auf der Fußgängerbrücke kurz hinter Start und Ziel der Sichtschutz im Weg. Nachdem sie sich drei Tage damit begnügt hatten, Löcher in die Bande zu reißen, machten sie 90 Sekunden vor dem Startschuss der Profis kurzen Prozess und rissen den Sichtschutz gleich auf Hüfthöhe herunter.
Meinung gesagt: „Das musste ich mal loswerden.“ Hubert Rosiejak, langjähriger Radsport-Funktionär und unter anderem Moderator der Olympischen Radwettbewerbe von München 1972, nutzte am Sonntag die Gelegenheit, ZDF-Moderator Rudi Cerne seine Meinung zur stark reduzierten Berichterstattung des Mainzer Senders zu sagen. „Das kann ja wohl nicht sein, beim Tennis oder beim Fußball macht Ihr das ja auch nicht“, so Rosiejak.
Sturzopfer: Im Rennen der Männer dauerte es am Sonntagmorgen keine 100 Meter, bis der erste Fahrer am Boden lag. Grund war - soweit von außen zu sehen - die Auszieh-Aktion der italienischen Profis, die sich gleich auf den ersten Metern ihrer Windjacken entledigten und sie ins Publikum warfen - sturzfrei.
Arbeitslos: Weitgehend unspektakulär verlief die Rad-WM bisher für den Medical-Service. Während der Rennen der Frauen und der U23 gab’s allein einige Anfragen von Fahrerinnen und Fahrern, die das Rennen vorzeitig beendet hatten und ihre Wunden säubern ließen. Ansonsten war das Team bisher noch weitgehend arbeitslos.
Up to date: Wer als Radsportverband etwas auf sich hält, hat die Teambox mindestens so gut ausgerüstet wie eine Fanbox. Grill und Catering müssen zwar draußen bleiben, ein Fernseher und reichlich Klappstühle gehören aber zur Minimalausrüstung. Dafür, dass alle auch die nötige Energie bekommen, sind extra Stromgeneratoren an der Strecke aufgestellt worden.
Pinkelpause: Die Profis scheinen gut hydriert auf die Strecke gegangen zu sein. Gleich über mehrere Runden hatten sie zu Beginn jedenfalls das Bedürfnis, sich zu erleichtern. Auch das lief allerdings ordnungsmäß und professionell. Ansage, kurzer Stopp und weiter.
Diebstahlsicherung: Noch während des Rennens der Männer beginnen Helfer von Shimano, die Schilder an den Teamboxen abzumonieren. Nach eigener Aussage „damit die nicht gestohlen werden“. Für die Chaperons zeichnen sich damit Probleme ab, die von ihnen zu begleitenden Athleten zu finden - sie protestieren. Die Teams reagieren unterdessen selbst und bringen die gerade abmontierten Schilder erneut an den Boxen an...