Wollongong (rad-net) - Michel Heßmann hat bei der Weltmeisterschaft im australischen Wollongong eine Medaille im Zeitfahren der U23-Klasse verpasst und den fünften Platz belegt. Neuer Weltmeister ist Søren Wærenskjold, der nach Tobias Foss bei den Elite Männern für den zweiten norwegischen Sieg bei diesen Titelkämpfen sorgte.
Der Kampf gegen die Uhr der U23-Fahrer verlief äußerst spannend. Als 16. von insgesamt 44 Startern war Leo Hayter (Großbritannien) gestartet und in 34:37 Minuten für die 28,8 Kilometer lange Strecke legte er eine absolute Spitzenzeit hin und verbrachte fast den ganzen Tag auf dem Hot Seat - bis Wærenskjold kam. An der ersten und zweiten Zwischenzeit lag der Norweger noch auf Rang drei, doch er hatte sich das Rennen gut eingeteilt und konnten hintenraus noch zulegen. Bei dritten Zeitnahme nach 21,8 Kilometern hatte er die Spitze übernommen und gewann schließlich in 34:13 Minuten Fahrzeit. «Ich wusste, dass ich in den Kurven schnell sein musste. Außerdem hat mir Tobias Foss den Tipp gegeben, dass ich etwas Kraft für die Anstiege und die letzte Runde sparen und mich auf den Abfahrten etwas erholen muss. Es war ein gutes Rennen für mich», sagte Wærenskjold.
Zweiter wurde Alex Segaert (Belgien) mit 16 Sekunden Rückstand. Der war an der ersten Zwischenzeit nach sieben Kilometern am schnellsten, doch er konnte das Tempo nicht bis zum Schluss durchhalten und fiel noch hinter Wærenskjold zurück, konnte aber Hayter noch auf Rang drei verdrängen. Der Brite wies 24 Sekunden Rückstand zum Sieger auf.
Der 21-Jährige Heßmann fuhr ebenfalls ein bemerkenswertes Rennen, fand in den Kurven seine Ideallinie, legte seine ganze Kraft auf den Geraden auf die Pedale und war auch an den Anstiegen in der Dumfries Avenue einer der Besten. Nach 28,8 Kilometern entlang der australischen Küste stoppten die Uhren bei 34:52 Minuten und er konnte zwischenzeitlich auf dem Hot Seat Platz nehmen. Seine Zeit entsprach einem Stundenmittel von fast 50 km/h und trotzdem reichte es nicht zur Medaille. 15 Sekunden fehlten Heßmann zu Bronze. Der neue Weltmeister war 39 Sekunden schneller. Zufrieden war Heßmann mit seinem Resultat nicht: «Das war heute besser als letztes Jahr, aber wieder - wie so oft – ohne Medaille. Es gibt so ein paar Punkte, wo ich mit mir hadere und bin mit dem Ergebnis auf keinen Fall zufrieden. Meine Leistung dagegen war okay, wenn auch nicht überragend. Ich hatte vielleicht am Anfang zu wenig Mut, da habe ich die Zeit verloren. Am Ende kann man das nicht mehr aufholen.»
Der zweite deutsche Starter, Hannes Wilksch, wurde 20. und war damit auch nicht zufrieden: «Ich hatte mir mehr erhofft. Das war heute nicht mein bester Tag. Der Parcours ist nicht einfach zu pacen. Meine Form ist gut, aber es war eine lange Saison», so Wilksch, der trotzdem motiviert aufs Straßenrennen blickt: «Am Freitag ist ein neues Rennen. Es wird schwer, und das kommt uns entgegen. Wir starten mit einer guten Mannschaft und haben Medaillenchancen.»
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