Rom (dpa) - Der Präsident der italienischen Radprofi-Vereinigung Accpi, Amedeo Colombo, hat ein sofortiges Berufsverbot für Dopingsünder vorgeschlagen. Radprofis sollten schon nach dem ersten Dopingvergehen lebenslang gesperrt werden, forderte der Italiener.
«Wer positiv getestet wird, darf nicht mehr fahren», zitierte die «La Gazzetta dello Sport» Colombo. Colombo ist der Organisationschef der Weltmeisterschaft in Varese in diesem Jahr.
Derartige Aussagen dürften der des EPO-Dopings überführte Riccardo Ricco und Leonardo Piepoli nicht gerne hören. Die beiden von ihrem Saunier-Duval-Team entlassenen Radprofis müssen in der kommenden Woche vor dem italienischen Olympischen Komitee CONI erscheinen. Dort müssen sich die beiden Italiener, die bei der 95. Tour de France vor den Doping-Schlagzeilen jeweils als Etappensieger in Erscheinung getreten waren, erklären. Ein positiver Test von Piepoli ist - anders als bei Ricco - bislang von der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD noch nicht bekanntgegeben worden, obwohl er EPO-Doping gestanden haben soll.
Colombo will seinen Vorschlag beim nächsten Accpi-Treffen einbringen. Er sei mit Vize-Präsident Filippo Pozzato und Vereinigung-Sekretär Gianni Bugno abgesprochen. «Wir sind uns über die harte Linie einig», sagte Colombo. Sollte die Vereinigung seinem Vorschlag folgen, wird diese dem italienischen Radsportverband weitergeleitet.
Der 65-Jährige begründete den spektakulären Vorstoß mit dem Schaden, den Dopingsünder im Radsport anrichteten. «Wir dürfen die Radfans nicht mehr enttäuschen», mahnte Colombo. «Wer nicht versteht, welchen Schaden er dem Radsport, den Sponsoren, den Organisatoren und den Fans zufügt, der muss seinen Beruf wechseln», forderte Colombo. «Wir haben so oft die Regeln erklärt, jetzt reicht es.»