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Erik Zabel im Grünen Trikot.
12.07.2007 22:27
Winokurow stürzt und verliert Zeit - Zabel in Grün

Autun (dpa) - Erst stürzte Andreas Klöden, dann erwischte es auch seinen Kapitän Alexander Winokurow: Auf der fünften Etappe der Tour de France von Chablis nach Autun war das Astana-Team vom Pech verfolgt.

«Es kam alles zusammen», klagte Sportdirektor Mario Kummer. Dagegen holte sich der geständige Doping-Sünder Erik Zabel trotz einer Panne das Grüne Trikot als bester Sprinter vom Niederländer Tom Boonen.

Astana-Teamchef Marc Biver teilte am Abend mit, dass Klöden einen Riss am Steißbein und Prellungen am Oberschenkel erlitten hatte. Entgegen den Aussagen von Kummer stand allerdings noch nicht fest, ob der Wahl-Schweizer die Tour fortsetzen würde. Schlechter stand es um Winokurow. Der Kasache musste ebenso wie Klöden im Krankenhaus behandelt werden. Er hatte sich mehrere offene Wunden an den Beinen zugezogen.

Als Nutznießer der chaotischen Etappe über 182,5 Kilometern ging neben Zabel aber auch Klöden trotz seines Pechs hervor. Immerhin verbesserte er sich auf den zweiten Platz der Gesamtwertung und ist im teaminternen Machtkampf um den Chefposten gegen seinen Kapitän Winokurow nun im Vorteil. Der Kasache hatte durch seinen Sturz 1:20 Minuten auf seinen Teamkollegen eingebüßt.

Klöden hielt dagegen den Rückstand zum Gelben Trikot, doch Erinnerungen an die Tour 2003 wurden wach. Da hatte der in der Schweiz lebende Radprofi nach einer Verletzung am Steißbein aufgeben müssen. In diesem Jahr liegt Klöden 33 Sekunden hinter Spitzenreiter Fabian Cancellara. Auch den Schweizer in Diensten des dänischen CSC-Teams hätte es beinahe erwischt. Er versteuerte sich in einer Kurve im Finale, blieb aber auf dem Rad. Die dramatische Etappe gewann Filippo Pozzato (Italien) vor dem dreimaligen Weltmeister Oscar Freire (Spanien).

Winokurow stürzte 22 Kilometer vor dem Ziel. Er verletzte sich an Arm und Gesäß, als er mit einem Motorrad-Kameramann kollidierte. Klöden musste nach 107 Kilometern vom Rad und vom Arzt behandelt werden. Er konnte aber danach die Fahrt fast ungebremst fortsetzen. Aber auch er hatte sich wieder in die Spitzengruppe vorzukämpfen.

Im Finale musste Winokurow dann hart arbeiten, um wenigstens noch den Anschluss an die Verfolger des ersten Pelotons mit Hilfe seiner Team-Kollegen zu schaffen. Unmittelbar nach dem Sturz war er mehr als zwei Minuten hinter der Spitze, davon reduzierte er wenigstens noch 40 Sekunden. Zehn Kilometer vor dem Ziel war Winokurow auf sich alleine gestellt, weil seine Teamkollegen das Aufholtempo nicht halten konnten.

Rund 32 Kilometer vor dem Ziel musste auch Erik Zabel eine unliebsame Unterbrechung seiner Fahrt durch einen Defekt in Kauf nehmen. Der Berliner wurde von seiner kompletten Milram-Mannschaft wieder an das rasende Hauptfeld herangefahren und konnte den ersten Platz in der Sprint-Wertung von Boonen übernehmen. «Jetzt ist es noch viel zu früh, an das Grüne Trikot in Paris zu denken», sagte Zabel.

Stefan Schumacher vom Team Gerolsteiner hatte sich die Etappe mit acht kleineren Anstiegen der Kategorien 2 bis 4 herausgepickt, um eigene Akzente zu setzten. Der Sieger des Amstel Gold Race im April musste aber seine Siegpläne begraben. Er kam über den achten Platz nicht hinaus.


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